gelfen,
gelphen,
V., unr. abl.
– Vgl.
Dammers u. a., Flexion der st. und schw. Verben.
1988, 481
.
1.
›schreien, kreischen, jammern‹.

Belegblock:

Bergmann, Ambr. Liederb. (
Frankf.
1582
):
Die jungfraw legt sich an ein beth, | kein wort sie fürbas nit mehr redt, | denn nur schreien und gelffen.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Grisgramen, zanclapern, schreien und gellfen.
Thiele, Minner. II,
13, 255
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
wie lutt er schrid unnd gilfet, | so wil es doch der adel mercken nicht.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Ich wird erschriket und ermant, | Wenn ich in hohen velsen | Hoͤr grimmen unde gelfen.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich (Hs.
A. 15. Jh.
):
Sin brack in dem walde gelfen do began.
2.
›jn. anrufen, etw. erflehen, erbitten, um Hilfe bitten‹.
Syntagmen:
auch mit präpositionalem Anschluss (
zu
) für den Adressaten der Bitte.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1553
):
wen solt ich anschreyen und gelffen, | Der mir urtheilt und recht wurd helffen?
Ebd. (
Nürnb.
1551
):
Wer von hertzen zu im thut gelffen, | Dem kan und wil er gnedig helffen.
Ebd. (
Nürnb.
1562
):
Von hertzen thu ich zu dir gelffen.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. (Hs. ˹
pfälz.
,
M. 16. Jh.
˺):
aus hörter clag ich schrey und gilf.