gelegen,
part. Adj.
1.
von Land-, Ortschaften, Territorien: ›liegend, sich erstreckend, sich befindend‹.

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
6, 2
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Thaurisium ist eyne groze stat und ist gelegin czwischin Armenien und Persydem.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
92, 6
(
schles.
,
1398
):
Jren garten, gelegen off dem swideniczen angir by kyczoldis garten.
Anderson u. a., Flugschrr.
24, 4, 15
([
Nürnb.
]
1525
):
es sey an Heusern / Stadeln oder Herten / in diser Stadt gelege͂.
Weingart u. a., Seelb. Rhodt
326, 2
(
pfälz.
,
1574
):
von diesen gutern alle in Odeszheymer margk gelegen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
27, 23
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Der turn und die statt warent gar wol gelegen in ainem ebenen schoͤnen land.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1499
):
ain grosser raut will es beliben laussen nemlich der gelegnen guoten halb hie mit der fertigung, wie daz von alter herkomen.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
262
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Bÿ ainem hochen turn gelegen / Uff dem berg Sÿon.
Staub, Qu. Wien (
moobd.
,
1384
):
ein haus gelegen innerthalb Pewrertor an dem ekke.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
108, 14
(
mslow. inseldt.
,
1622
):
dz er Von der frayen Bedayczkin Ainen Aker bey der helzernen Prucken gelegen khauft Per 40.
2.
von Grundstücken, Äckern: ›dicht aneinander liegend, sich befindend, benachbart‹.

Belegblock:

Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1564
):
hof und garten aneinander gelegen, beforcht wie obgehört.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
der [turn] was am gelegsten zu der gemain kuchen.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
zuͦ dem ersten greif er den groven von Helfenstein an, desses lant was im aller nohist gelegen.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 501, 21
(
halem.
,
E. 15. Jh.
):
der gamz Zürichsee und ire mithëlfer warend von anderen doͤrfferen, die dem Zürichsee nüt glägen warend.
3.
›passend, angenehm, willkommen; von Interesse‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Do von muz man mit gelegenen | Worten die rime suchen.
Luther, Hl. Schrifft.
Marc. 6, 21
(
Wittenb.
1545
):
es kam ein gelegener tag / Das Herodes auff seinen Jartag / ein Abendmal gab.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
2. H. 16. Jh.
):
so muß ich selber warten, | wi ez mir gelegen si.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
117, 26
(
Nürnb.
1548
):
lassen es gehē / alß wer gar nichts dran gelegen.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
Ey, es ist mir noch nit gelegen, | Ir müst mir noch wol fasten lenger.
Wickram
4, 21, 13
(
Straßb.
1556
):
zuͦ gelegner zeit kamen die geladnen gaͤst.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1536
):
das Zunfthaus läg an ainem gelegnen ort und hett ain scheutzlich ansehen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Je kruͤmmer holtz / je gelegner zu Schiff bawen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
482, 5
(
halem.
,
1534
/
5
):
sottend sy jnen recht darschlachen / an zimliche gelegne ort und end.
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 79, 19
(
Luzern
1597
):
Ich fröw mich auch, min liebster gsell, | Dich an zetreffen diser stell, | Damit ich glägne vrsach hab, | Mitt dir zehandlen disen tag.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Hulsius
F ijr
;
Bad. Wb.
2, 352
.