gelassenheit,
die
;
-Ø/–
.
1.
›Demut, Ergebenheit, Gottergebenheit‹;
zu (Adj.) 2.
Vorwiegend Texte der Mystik des Wobd.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3, , ,  4,  4,  3.
Gegensätze:
 2.
Syntagmen:
eine demutige / geduldige / grundlose
›abgrundtiefe‹ /
minnereiche / rechte / ware / willige g
.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Ges.
5, 22
(
Hamburg
1646
):
wer da eigentlich erkennet vnd weis die eigenschafft der Bildnis [...] der leßet sich nichts gelüsten, sondern lebet in dem wahren gehorsam, vnter Gott in gelaßenheit ohn alles annemen vnd bleibet in dem willen Gottes.
Anderson u. a., Flugschrr.
13, 13, 9, 10
(
Leipzig
1522
):
in volkommener warer gelassenheyt innerlichs frieds.
Lauchert, Merswin (
els.
,
1352
/
70
):
zuͦ dirre grosen minnen mag ŏch nieman kvmen, denne mit rehter grvndeloser minnender demvͤtiger zuͦ grvnde sterbender gelosenheit.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1382
/
91
):
so er alse lange darinne wandelnde wúrde in grosser demuͤtiger gelossenheit.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
under den erberesten uwern swestern, den ir allewegent volgen söllent in rehter geloßenheit.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 534
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Us gelaßenheit von willen kumet gedult, wan nieman enmag vollekomen gedultig sin in allen dingen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
disen súllent wir ansehen [...] und volgen deme mit warem armuͦte unsers geistes und mit grundeloser gelossenheit.
Fellmann, Denck. Schrr.
2, 31, 19
(
Augsb.
1526
):
Der mund sagt von ainer gelassenhait, so das hertz sich aller freyhait niett.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
daz man vindet zweierley gelassenheit: einú heisset dú vorgendú, dú ander heisset dú nagend gelassenheit.
ein gotlidender mensch, den got [...] mit gedultiger gelazsenheit begabet.
2.
›Freiwilligkeit‹; Spezialisierung zu 1.
Gegensätze:
.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
wan er [gerehter mensch] daz selb [band] wúrket usser gelazsenheit, daz dú gemeinde wúrket usser bezwungenheit.