geitigkeit,
geitigheit,
die
;
-Ø/–
.
›Gier, Habgier, Habsucht, Geiz‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
, , .
Syntagmen:
die g. vertreiben; in g. fallen, sich vor g. schirmen; die gier / sünde, das joch der g.; die böse / grosse g
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
ez kumet von giticheit der sêle, daz si vil wil begrîfen und hân.
Stackmann u. a., Frauenlob
9, 14, 13
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
Haz unde nit und gitikeit | vil swache kinder sint.
Gille u. a., M. Beheim
185, 19
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
also der mensch sol schirmen sich | vor geitikait und arger swich.
Ebd.
195, 44
:
ein poses ebenpilde | An geitichait und unkeuscheit | pringt den menschen ubel und lait.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
es erplendet auch der gaistlichen gar vil der neid und auch der weltlichen die geitigkeit.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
jetzund fuͤnd man fil, die in genumen heten Narheit halb, auch der Geitikeit halb, wan vil woͤllen jetz die weisesten sein.
Morrall, Mandev. Reiseb.
160, 5
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
da von ist menig mensch umb sinen hals kommen von gyttikait wegen.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Geittikait, wuͦcher vnd fürkauff | Ist ietz in der welt der lauff.
Ruh, Bonaventura
326, 1
(
oschwäb.
,
2. V. 15. Jh.
):
In allen den dingen ist sünd der gittigkait vnd furwitzigkait, das vast zestraffen am menschen ist.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Merk wie hoflich die buͦlerin ir libe nit auff geitigkeit sezen wolt.
Jörg, Salat. Reformationschr.
44, 30
(
halem.
,
1534
/
5
):
Es jst künftig vil übells / strytt / und ansigung / über das cristenbluͦtt / von wegen der [...] gytikeytt der prelaten.
Warnock, Pred. Paulis
27, 56
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Judas hat in verraten und dargeben us gitikait.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
noch dan muͦz man striten mit den gaischlichen súnden, daz ist hohfart, zorn, nid, hass, gitkait.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sô zuckt er mit seiner geitichait der alten grasmuken alle zeit daz ezzen vor den andern.
Langmantel, Schiltb. Reiseb. (
oobd.
,
n. 1427
):
begert er aber sach, die zu hoffart gehören oder zu unkeusch oder geitigkaitt, so verflucht sie in.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
die Römer namen auf an dem reichtumb und gewalte, aber si namen ab an der warhait und gerechtichait, seit si der geitichait ser nach volgten.
Niewöhner, Teichner
564, 2376
(
moobd.
,
n. 1400
):
daz ist auch ein geitichait, | unrecht gewinnen und unrecht behalten.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1. Dr. 16. Jh.
):
wan ain richter richt von forcht wegen oder von geitigkait oder hass oder lieb wegen die er zu ainem hat und zu dem andern nit.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Ausm geist vnd leib miteinander voligt geytikait, neyd vnd zorn.
Wackernell, H. v. Montfort (
soobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
o mortjo über die gitikeit! | si stifftet jamer, ewigs leit.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
30
, 19n (
tir.
,
1464
):
Die sach der selbigen geistleichhait das ist die geitikhait.