2
geisler,
der
;
–/-Ø
;
zu
2
.
1.
›Fleischer, Dorffleischer, Kleinviehschlachter, Viehhändler‹.
Nrddt./omd.
Syntagmen:
der g
. (Subj.)
kaufen / verkaufen / reiten / ziehen
.
Wortbildungen:
geislergeselle
›Hirte, Viehtreiber‹.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1400
):
2 m. eynen geyszelers im gebite zur Brathean am zinse dirlassen an der mittewochen nach dem palmtage.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 384, 32
(
preuß.
,
1422
):
von den geyselergezellen, wenne de breve irer gebort sdder getugebreve irer handelung nemen under des rades sigille.
Ebd.
1, 473, 3
(
preuß.
,
1427
):
das die geisseler frei uff Sambland unde durch das gancze land reithen unde vorkouffen mogen.
Ebd.
1, 629, 38
(
preuß.
,
1434
):
das dy fleyscher und geyseler keyn fye uff den merkten betreten adir besprechen.
Ebd.
2, 222, 10
(
preuß.
,
1440
):
das dy geisseler adir fleischer frey, als wyt das land ist, mogen czien.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 216, 25
(
omd.
,
1427
):
baͤnnige leuthe [...] werden geleden uff den iarmarckten under der gestalt der vleisscher, die geisseler seyn genant.
2.
›sich geißelnder Büßer, Pilger, Geißler, Flagellant‹;
Wortbildungen:
geislerfart
›Wallfahrt sich geißelnder Büßer‹.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
hatten di geiseler den siden, daz si keinen wiben zusprachen in der geiselerfarte.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
do gingen dy geysselere. adir dy man hiss dy crucze brudere, unnd gingen an grossen scharen in den steten.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1450
/
80
):
erstunde ein grosse menig volcks in deutzschen landen, gaysler mit gayseln, die knopff mit nadelen besteckt.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
in der vasten koment geischeler, die hettent sich gesament in Düschan und zuͦ Rome.
sus brohtent sü die lüte derzuͦ, das men den geischelern me gloubete denne den priestern.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
Anno 1349 jar giengen umb 400 gaisler.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
dô stuont ain volk auf, daz hiez man die gaislær, die sluogen sich mit gaiseln alsô nakent.