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geisel,die
,der
;–/-n
, auch -Ø
;zu
Sie ist im Frnhd. zumindest noch nicht systematisch vollzogen, mhd.
gîsel
›Kriegsgefangener, Geisel‹
(); die nhd. Unterscheidung von Geisel
und Geißel
ist (laut Pfeifer
; anders unausgesprochen 2000, 415
Kluge/S.
) als Homographentrennung (gegen die Etymologie) zu verstehen.2002, 340
s-
und ss-
Schreibungen begegnen also für beide Wörter.1.
›Bürge, Leibbürge, Gefangener, lebendiges Pfand‹.Syntagmen:
die g. einsetzen / fordern / geben / halten / legen / nemen, jn. für eine g. küren / setzen; eine erbare g
.Belegblock:
5 firdung eyme furmanne, der 6 geysel von Samayten ken Strosberg [...] furthe.
das man nu nest czum Brieszke Heinrich Vorrath vor eyn geisel hat gekoren.
iglich slug sich selber mit siner geiseln unde lißen di geiseln zu beiden siten gan ober di asseln.
Er was gisel in Rom der stat, | Heimlich daruz zoch er mit rat.
die burger zu Regenspurg schwuren nit allein, sonder musten auch geisel geben.
des wurdent die cristen | zu gisel in die heidenschafft gegeben.
Demnach ettwas unordnung bißhar gebrucht ist worden durch die, so zuͦ fuͦß und roß gysel und leystung gehalten hand.
reden [...] wie dir das geleit het wellen geysel geben vnd geleits lüt von allen orten wie du wellest.
auff das ward an sy begert, die obgenannten zwen, die zu geisel stuenden, auch ledig zu lassenn.
Bei den alten Teutschen gaist geisl pürgen und lebendig pfand des frids zwischen den herren.
Bremer, Voc. opt.
268
; Schmitt, Ordo rerum
255, 31
; Hulsius
F irr
; Brinckmeier
893
; Vorarlb. Wb.
1, 1095
; 2.
›gegenständliches Pfand, z. B. Geld, Ländereien, Gebäude‹.Belegblock:
darumb haben wir zu fürphant vnd zu geysel ein gesaczt vnd geantwurt vnserm obgenanten herren herczog Albrechten [...] dy vestt vnd gesloz.
Ebd.
7, 38
: Darumb haben wir im zu furphant vnd zu geisel geseczt zwelif tausent phunt.