geigen,
V.
Vielfach Verstexte; im jüngeren Frnhd. schwächer belegt.
Belegblock:
czu Pareis | man gibt im preis, | wann er chan geigen.
da ward mänig fraudenspil | von tanzen und von springen. | härpfen, geigen, singen | durch seinen willen ward erdacht.
so man eine liebe brut hein leitit, so sleht man den sumber vor ir und giget unde swegilet und videllet ingegen ir.
Rotten, harpffen man da vil | Und da by süsses gigen sach.
Es ist nüt nuws, das sy vns zwingen, | Zuͦ nachtes vff der gassen singen, | Pfiffen / schweglen / harpfen / gigen.
er kundt et herpfen vnd auch geygen.
ich lob die wib für seiten spil, | für harpfen und für gigen.
Voc. Teut.-Lat.
k viijv
; 2.
›etw. sagen, verbreiten; mit etw. prahlen‹.Phraseme:
die warheit geigen
›die Wahrheit sagen‹; etw. in hohen noten geigen
›sich aufspielen, prahlen‹; jm. den affen geigen
›jm. einen Bären aufbinden‹.Belegblock:
Wer die warheit geigt / dem schlägt man die Fiedel vmb den Kopff.
Das auch zuletzt der arme Tropff | Umb friedens willn must viel verschweigen, | Und ließ sie jmmer anhin geigen.
Ir wolt mir auch an hohen noten geigen.
Die Trucker gigen mir erst recht den affen.
einer wolt die warheit gigen, | da schlug man im die gigenn an denn kopff.
die warheyt will ich in leren gygen.
dann sie wusten wohl / wer die Warheit geigt / dem schlaͤgt man den Fidlbogen ums Maul.