gehör,
das
;-s/–
.1.
›der Hörsinn, das Gehör, die Hörfähigkeit‹; mehrfach im Orientierungsfeld mit anderen Sinnesfähigkeiten, wie (das
), , (der
).Belegblock:
der selb (rauch) ist gar schedlich / bringt das gegicht in die glider / vnd nimpt das gsicht vnd gehoͤr.
Daß man die zweene Soprani oder Discante in Tenoren verwandele / eine Octav niedriger / wird dem gehoͤr auch nicht vnannehmlich sein.
Derhalb sey der eben so wol incontinenes / der seinem geruch / geschmack / gehoͤr vnd gesicht volge.
der Zimbrecht Hosser [...] zaigt an, daß er achtzig jar alt were und gieng im am geher ab.
secht / wie die Gehoͤrlose [...] jhr Gebett verrichten / vnd ihnen das Gehoͤr auffgehet.
oftmals ein monstrum vulnus wird in den oren, so die selbige region getroffen wurd des gehoͤrs.
Hulsius
J ijr
; 2.
›das Hören, Anhören, Zuhören‹; als Metonymie: ›das Gehörte‹.Belegblock:
Denn solch gesicht und gehoͤre, wo es in ein hertz koͤmpt, so vol und reiche guͤter bringet.
Anschnidt thuet niemandt dan der verordnete schichtmeister in gegenwertiger gehoer des steigers.
Allein durchs Ghoͤr der Ohren, | Glaubt man dir sicherlich.
Denn dis wort von dem gecreutzigten Sohn GOttes ist ein gehoͤre der wort des Glaubens.
darab vil leut beschwerd hetten und dardurch an dem gehör verhindert wurden.
Herr, wer gelaubt unsern geher.
3.
phras.: jm. gehör geben / verleihen
›jn. anhören‹; gehör finden
›gehört werden‹; des gehörs nicht haben
›kein Gehör finden, nicht gehört werden‹.Belegblock:
Aber sie wolten ihme kein geher geben.
der [Gesandte] fand aber daselbst schlecht Gehoͤr.
Ottocar wolte ihnen weder gehoͤr noch antwort mehr geben.
als ich mich dessen auch nicht annehmen noch gehör geben wollen.
haben wir der Traumen Nachts zuwenig / daß wir auch wachend ihnen Gehoͤr verleyhen solten?