geheissen,
V., unr. abl.
1.
›(jm.) etw. versprechen, verheißen, zusagen, geloben, zugestehen‹.
Wortbildungen:
geheisser
.

Belegblock:

Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
7, 19
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Sie sein alle eytel und leer und ein peynnung der geist und gelten nicht, was sie geheissen.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
1766
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
ob dir niht hundertveltlich | got hab vergolten, waz du liz, | als deu worheit dir gehiez.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
er geheiß einem einen halben guldein, die das pferd herauß zügen und sie gewunnen es herauß on schaden.
Dreckmann, H. Mair. Troja
19, 10
(
oschwäb.
,
1393
):
daz gehaizz ich iu mit luter und unzerbrecher triu.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1350
):
er gehiezz herzog Stephan grozz guͦt.
Sappler, H. Kaufringer
16, 450
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
ich will im guotz vil gehaissen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
es [jamertal] geheisset vil und leistet wenig.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Alsuil ist ihesus gemacht ein geheisser eins bessern gezeúgs.
Hör, Urk. St. Veit
79, 21
(
moobd.
,
1360
):
daz gehaizzen wir dem obgenanten herrn vnd seinen nachkommen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
richt er die Teutschen ab, gab in, gehies in jerlichen sold und hausgelt.
2.
›(jm.) etw. auftragen, befehlen; etw. anordnen‹.

Belegblock:

Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
141, 17
(
rhfrk.
,
um 1435
):
wir wollen es alles gerne dun was ir vns geheyssen mögent.
Pyritz, Minneburg
3935
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Waz in die frawe do gehiez, | Daz selb er do zum mol niht liez.
Karnein, Salm. u. Morolf
369, 3
(
srhfrk.
, Hs.
um 1470
):
abe zoch er sin gewant | und gehieß es dem kamerer gehalten tragen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
34, 19
(
whalem.
,
1345
/
60
):
die ding, die man lert old die got den menschen geheisset.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
du sollt dir das volck willig machen und sollt in wol geheissen.
3.
›heißen, genannt werden‹.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
so wizzit daz ich ein leie bin. | zu der schrift han ich kleine hoge, | das ich ein pfaffe geheizen moge.
Klein, Oswald
95, 23
(
oobd.
,
1425
):
die zwai gehaissen treu und er.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Onocratulus mag ze däutsch ain ankrätel gehaizen.