geheis,
der / das
,
geheisse,
die
;
geheisses
(für
der/das
)/
,
/– (für
die
).
1.
›Versprechen, Verheißung, Gelübde‹;
vgl. (V.) 1.
Syntagmen:
ein g. machen
.

Belegblock:

Völker, Antichrist
981
(
wschwäb.
,
15. Jh.
):
Mit vil gehaissen vnd mit trugenhait zúhet er sy in weltlichen gelust vnd fröde.
Pfaff, Tristrant (
Augsb.
1498
):
er [...] hat mit listigkeit und grosser geheisse ab geworffen all meins herren lantsessen und dienstman.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
dass er sines geheisses [...] vergass und gaͤhlingen in sinem nachtrock ufwuscht gegen Unser Frowen.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
Als wir unßer sag brächten zuͦ end, | die frow bot mir ir hend | und danckt mir miner gehaiß.
Niewöhner, Teichner
302, 21
(
moobd.
,
1360
/
70
):
daz verzeucht sich ettleich jar | daz er im guͦt gehaizz geit.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Diser hoch und guet gehaisz machte, das im der knecht swuer, seinen willen zu volpringen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1581
):
wär aber das ain halter seiner glüb und gehaiß nit wolte genueg thuen, so hat si der dorfrichter darumben gebürlich zu straffen.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
16, 41
(
Venedig
1483
):
Die erst weise ist das man keinen swuͤr noch gehaiß preche.
2.
›Anordnung, Gebot, Verfügung, Befehl‹;
vgl. (V.) 2.
Bedeutungsverwandte:
 2,
1
 2,  1, ,  2, ,  2.
Syntagmen:
den g. erfüllen; aus / nach / von geheisse
›auf Anordnung, Befehl‹.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
324, 25
(
preuß.
,
1407
):
alle reysen, buwungen und geschos, die wir gethan haben von unsers homeisters geheisze.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
Der selbe grebe Dithart was ein vurmunder des landes von Lutzelburg von geheiße des Romeschen koniges.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Edictum Befelch gepott edict gehaiß.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1435
):
nach dem man vor etlicher zijt her in dem metzelerhantwergk gehalden hat von geheiß und befelhenis wegen des rads mit namen.
Dubizmay, kurß zu Teutze
40, 18
(
hess.
,
1463
):
Bitt vmbe vns muter der barmhertzigkeytt das wir werden wirdig vnsers heren geheyß.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
18, 2
(
Frankf./M.
1563
):
Naaman [...] wusche sich sibenmal im Jordan auß geheyß des Helisei / und ward von seinem Aussatz reyn.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Do sie die dinc bevolen | Hatte sust durch ir gemach, | Diz geheiz vil gar geschach | Rischlich von iren dirnen.
Küther, UB Frauensee
221, 17
(
thür.
,
1447
):
Nachdem sich dann der rath und borger unßer stad Isenach von unßes geheißes wegin vor sich und alle yre nachkomen in yren eigen brieve gein yn verschrebin und verbrievet habin.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Der undervoit sal ouch zu der burger gebote sten an allen sachen, an allem geheize, iz si groz oder kleine.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
41, 18
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
eyne muncze di ist gemacht von permynte von dem geheyse des grozen chaam.
Skála, Egerer Urgichtenb.
72, 4
(
nwböhm.
,
1570
):
1 hennen het er aus dem Nest aus geheis des Simon dreschers genohmen.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
33, 20
(
Nürnb.
,
1446
):
Vnd an allen zweyfel ist das in allen geslechten gewest als auß dem gehayß Gotes über den witwen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
die moyses beschraib bey den stetten der herbergen die sich verwandelten in dem geheiz
[
Luther
1545:
befelh
]
des herren.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 371, 20
(
halem.
,
n. 1529
):
wider einer stat Bern gheiss, dass die zwei starken hêr nit zuͦsamen kemid.
Wyss, Luz. Ostersp.
664
(
Luzern
1583
):
Herr, ich bin hie, [...] | Zuͦ erfüllen din geheiß.
Staub, Qu. Wien (
moobd.
,
1385
):
Vlreich Zinkk, Joͤrg von Nicolspurch [...] habent verchawft von gehaizz des rats der stat ze Wienne ein haws.
Ebd.
3, 2, 2590, 3
(
moobd.
,
1409
):
Die kappelln der heiligen Drivalticheit ist von gescheft und gehaissen des rats in nucz und in gewer gesaczt ains hauss.