gegenwart,
gegenwurt,
Adj.
1.
›anwesend, zugegen, vorhanden‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, .

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
da sal her vmme antworten, ob her dar zuͦ gegenwarte ist.
vnde ist der in der achte vnde wil da von komen vnde ne ist iener nicht dar zuͦ iegenwarte, der richter ne mach in mit rechte nimber da von gelazen.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Nun im rechten gezimbt sich wol, | Das man niemandt urteilen sol, | Er sey den gegenwart darbey.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sô daz wip niht gegenwart ist, sô suocht si der man.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
das der mesner nicht gegenwart was, noch yemant annders.
zwen ritter, sein Pfarrmann, dy do selbs gegenwort bey der messe stuͦnden.
2.
›derzeitig, jetzig, momentan‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.

Belegblock:

Michels, Murner. Badenf.
23, 10
(
Straßb.
1514
):
Die engel, die im himmel ston, | Sin gegenwürt nümmer verlon.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
München
1586
):
Die gstalt der Warheit gegenwahrt, | Beschawen sie gantz fein vnd zart.
3.
›bewusst, gegenwärtig‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
 4.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Icz ist ym gegenwarte | Des ganczen tempels arte.
Schülke, Geistl. Gemahelsch.
4614
(
moobd.
, Hs.
15. Jh.
):
und werdent gegenwürt in der acht | chünftig ding mit andächt.