gefülen,
V.
1.
›etw. fühlen, empfinden, erahnen, wahrnehmen‹; auch ohne Ergänzung.Religiöse Schriften.
Belegblock:
Al mugen sie nicht gevulen, | Daz man sie doch wol vulen mac.
in dem gevuelde he menich reyn | guͤtlich cuͤssen und drucken | mit lieben armen.
Als ir saget, also gevoelen ich.
gnade ist in dem menschin, daz ez der mensche nicht mac irkenne noch gefulin.
si bekanten des wortis niht [...] daz si iz nicht gefuͦletin, und vorchten en zuͦ vrâgine von disem worte.
wenne in die sinnelicheit enget und die bilde und forme, so wissent und gefuͤlent sú nit me.
soliche menschen [...] wissent doch nit wo sú dran sint, und gevoͤlent und bevindent sú Gottes nút.
2.
›etw., z B. eine Ader, ertasten, spüren‹, mit Gen. d. S.Belegblock:
Du salt ouch merken, dat von ouericher hitte na eyner sucht de adere dicke vorswindet, daz man er nich geuolen kan.