gefieder,
gefeder,
das
;
Kollektivbildung zu
mhd.
vëdere
›Feder‹
().
1.
›Federn, Federwerk, bes. von Vögeln; Federn in Flügeln‹; metonymisch: ›der Flügel (des Vogels)‹.
Syntagmen:
das g. auspflücken / ausreissen / beschroten
(auch ütr.) /
schwingen; armes / reines / schönes g
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
So muge wir uns irnuwen | Als der arn sin gevedere.
Thür. Chron.
13r, 20
(
Mühlh.
1599
):
Anno 46. Hat man in Egypten den einigen Vogel Phœnix gesehen sehr schoͤn von Gefidder.
Pyritz, Minneburg
5210
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Sin edelichs rein gevider | Daz macht und auch sin edele art | Daz mir nie vogel lieber wart.
Gille u. a., M. Beheim
115, 36
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
an meinen flügeln sy mir auss | reissen mein arms gevider.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
darumb so schwingt ewer gefider! | Fliegt in den sichern lufft auff wider.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Die Cherubim vnd Seraphim, | Jhr gfieder hoͤflich schwingen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
123, 23
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Er [vogel] hett ain stern an die ougen gel und ainen rotten ring und hatt ain schoͤn gefider.
Thiele, Minner. II,
13, 286
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
huͤtt dir vor allen falschen, untruwen vogeln, | beschrot yn das gefider.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
alz man dez phawen ze allen ziten varet umb sin schoͤn gevider, also varet der túfel ze allen ziten dez saͤlgen mentschen sele.
2.
›Federn im Federbett, Bettzeug‹.

Belegblock:

Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 236, 31
(
schwäb.
,
17. Jh.
):
waß man aim geit zuͦ seim weib, es sey gefider oder ander hausstür.
Leisi, Thurg. UB
7, 953, 25
(
önalem.
,
1369
):
Darzuͦ solt ir volgen ir klainot, ir gewant und ir gefider, daz si dar braht hett.
Geier, Stadtr. Überl. 229. (
nalem.
,
A. 16. Jh.
):
Mer für 2 katzen, die du alwegen in solhem hauß underhalten solt, damit das gefider und bettgwätt vor miß und ratzen destbas enthalten werden mög, 6 kr.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 75
.
3.
›Federbesatz an Pfeilen, Bolzen (der deren Flugfähigkeit steigern soll)‹.

Belegblock:

Bauer, u. a., Kunstk. Rud.
2575
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Zwen böltz mit gefider unnd scharpfen viereggeten spitzen.
4.
›Federschmuck, Schmuck des Menschen, bes. von Frauen, Haarschmuck‹; metonymisch: ›Haare‹.

Belegblock:

Pyritz, Minneburg
3231
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Irre schone schones gevider | Und alle ires lybes gelider | Geschrenket und geformet sin | Lieplichen gar nach wunsches schin.
Ebd.
3442
:
Solt ich ir lob und ir gelider, | Ir lobes erenriches gevider | Mit worten gar behullen.