gefassen,
V.
1.
›etw., z. B. Fässer, mit einer Flüssigkeit anfüllen‹.

Belegblock:

Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
15. Jh.
):
und was so vil wins worden, das man inen nit gevassen mocht.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1440
/
1456
):
ob das wer, das ain eehafte notturft verirret, das er ain dillen nit gefassen mocht, so sol er die nachvassen inner drein tagen.
2.
›jn. gefangen nehmen‹.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
15. Jh.
):
wär das zwen gëst chriegten in der stat zu Pechlarn gegen einander und ainr den andern wuntet oder zu töd slueg, so mag sew der richter wol gefessen umb seinew wandel.
3.
›etw. in sich aufnehmen, begreifen, erfassen‹.

Belegblock:

Eichler, Ruusbr. steen
736
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
Man enkan es gelaßen noch gevassen [...] wan es ist v́ber rede vnd verstan vnd enthohende alle creaturen.