1
gefaren,V., unr. abl.;
1.
›sich von einem Ort zum andern bewegen, fahren, gehen, reisen‹.Belegblock:
was do vor der stat noch was von dem volke gar, das gerethin gegehin ader gefaren mochte.
Mvde si alle waren | Si mohten niht gevaren | Fvrbaz in der selben zit.
da von getrúrrent die kofflút nit wol gefaren gen Yndia.
daß das hör gefaren mecht.
2.
von Geschehnissen: ›weitergehen, geschehen, sich ereignen‹.Belegblock:
nu gefuͦr es also daz die engel gevielent, und geriet och do den mentschen daz och der geviel und Got ungehorsam wart.
wann got mag kein schuld geuarn laßen wan es ist ain vnordenunge das schuld bleibt vnergolten.
3.
von Menschen: ›sich befinden, leben‹.Belegblock:
Daz her zur werlde so gevar | Daz her lip und ere bewar | Und schaffe der sele gemach.
Ich waiz nicht recht, wi ich gevar, | Seit daz ich pin ellende.
Das er uns helff das grab pebaren, | Also das wier nicht übel gefaren.
4.
›mit jm./etw. verfahren‹.Urkunden, Rechtstexte.
Belegblock:
den saichten si die mere | wie da gevaren were.
so meynet er, das er wider den landfrid nicht getan wolt haben, und wolt dann mit den pfanden gefaren, alz der lantfrid außweyst.
haben etlich der beleidigten und verletzten, damit sie desto freier gefaren [...] ire burgerpflicht alhie aufgesagt.
wand wer solichs nit tete [...] zu des lib und guͦt wellent si griffen und in solicher mosse mit im gefarn, daz er wölte, er hette solichs ze tuͦnde vermitten.
so mag der cleger als denne dieselben pfand hintriben und damit gefaren als mit dem sinem.
daz ir damitte anders nit gefaren, denn daz gotz lobe und ere und der selen heil sie.
mit den pfanden gefaren und tuͦn nach der statt recht.
Swenn die zeit verget, swer dann daz guͦt verpoten hat, der sol sich dann dez guͦtz underwinden und domit gevarn, als pfantz recht ist.
so mag er zupfenden, mit dem pfand gefahrn wie recht ist.
wir süllen im erberlich gefaren mit | Und bestatten nach unserem sit.