gefällig,
Adj.;
gefälliglich,
Adv.
1.
›eintretend, stattfindend, fällig‹;
vgl. (V.) 3.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1638
):
Seinen [Herzogen Friedrichs] Namenstag, welcher den iv. Wintermonatstag des MDCXXXIIX Jahres vor Deutuscha an der Wolgen auf der Rückreise aus Persien gefällig gewesen.
Schmitt, Ordo rerum
479, 22
;
Hulsius
E ij
;
Dietz, Wb. Luther ;
Bad. Wb.
2, 318
;
2.
›anfallend, fällig (von Zahlungen, Zinsen)‹;
vgl. (V.) 5.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
42, 12
(
preuß.
,
1438
):
72 marc gewisses gefelligs czinses czu Schoken.
Ebd.
194, 13
(
preuß.
,
1420
):
pflukkorn, das jerlich gefellik is.
3.
›(jm.) angenehm, gefallend, zugeneigt, wohlwollend; passend, angemessen, richtig‹;
vgl. (V.) 6.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Vernunfft thut offt nicht / was recht / sondern was Meister Muthwillen gefällig.
Rosenthal. Bedencken
28, 9
(
Köln
1653
):
daß man nit allein im Himmel seelig / sondern auch hie auff Erden heilig / vnd Gott gefaͤllig leben koͤnne.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
11, 16
(
Frankf./M.
1568
):
Hiervon mag gemeldten Authorem weiter lesen wem es gefellig.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Er ist gote gevellic gewesen in sinen tagen.
Eggers, Psalter
69, 22
(
thür.
,
1378
):
Durch daz betet zcu dir ein ichlich heylige in gevelliger zeit.
Anderson u. a., Flugschrr.
1, 7, 23
(
Leipzig
1520
):
Dan kein cõsili nie gehalte͂ / das den ketzern gefellig.
Logau. Abdank.
168, 20
(
Liegnitz
1651
):
so ware Sie GOTT gefaͤllig und den Menschen wehrt.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
88, 17
(
nobd.
,
1446
):
wer uff dem furwerck sitzet, ist er der gemeynde gevellichen, so sal man ine zu buremeister setzen.
Reichert, Gesamtausl. Messe
147, 8
(
Nürnb.
um 1480
):
Verleych uns ein leben, das dir gevellig.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
Schaw, wann du liebst also holdtselig, | So wirst auch iederman gefellig.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
216, 35
(
els.
,
1362
):
do von sach Pylatus daz Iudas in allen sinen sitten vnd wandele sinen willen gefellig was.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
ein wise die dich aller meist zuͦ andacht reisset und aller gevellichest ist.
Illing, Albert. Sup. miss.
1495
(
els.
,
n. 1380
):
von dem wine, der do ein geuellicher vnd natürlicher trank ist des menschen.
Heydn. maister
14r, 2
(
Augsb.
1490
):
Vñ habe͂ mit gefellige͂ gemuͦt frid begert.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
nit hoͤhers noch gfaͤlligers uns von uch beschehen mag.
Jörg, Salat. Reformationschr.
293, 2
(
halem.
,
1534
/
5
):
nach dem der handell dann gfellig von ettlichen mit muntlicher antwurdt abgefertiget.
Fuchs, Murner. Geuchmat
5389
(
Basel
1519
):
Ich bitt ouch alle wyber hie | Die ich mit willen letzet nie, | Hett ich geredt in disser ler, | Vnd es jn nit gefellig wer, | Vor übel nem das an ir kein.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
1, 3, 13
(
Luzern
1526
):
wo solche min antwurt den obgenanten doctores nit gefellig were.
Koller, Reichsreg. Albr. II.
41, 35
(
1438
/
9
):
so lange und das uns ader unsern nachkommen am reich, Romischen keisern und kunigen gefellig ist.
Karnein, de amore dt.
70, 40
(
moobd.
,
v. 1440
):
Wiss fürbar, das zwischen liebten nichtz geuelliger ist dann daz mit guetm, rechten willen erzaigt wirdet.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
2. H. 16. Jh.
):
wurde aber icht sachen daß der alt richter dem rath, vierern und gemain gevelliklichen wurde und den widerumb aufs neue erpitten möchten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1391
):
alsdann die hueben einem besitzer zue geben der dem bropst gefellig ist.
Bauer, Imitatio Haller
91, 2
(
tir.
,
1466
):
souil vnd sich der mensch ie mer cziehen ist von der welt [...] souil würt er auch got genemer vnd geuelliger.