geduldigkeit,
geduldigheit,
die
;
-Ø/–
.
›Leidensfähigkeit, -bereitschaft, Erdulden; Nachsicht, Verständnis, Duldsamkeit, Langmut, Geduld‹;
vgl. .
Im späten Frnhd. auslaufend; religiöses Schrifttum.
Syntagmen:
g. üben; diemütige / gerechte / stetige / stille g
.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
der vunfte grat geschrebin steit | und heizet zu dute gedoldikeit.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Gedult leidsamkeit duldmuͤtigkeit geduͤltigkeit.
Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
681
(
pfälz.
,
1436
):
jst das wir jn dem anligen den gedultikeit üben.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
201, 7
(
els.
,
1362
):
Du [...] hast mir dar inne die tugent aller getültekeit geben.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
der mensche werde angetan mit den tugenden unsers herren Jhesu Christi, als ist: [...] gedultikeit, barmherzikeit.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 651
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
vnd er sol sprechen in gedultikeit vnd in gelassenheit sin selbes daz wort, daz der heilige man lob sprach.
Ebd.
2, 855
:
er truͦg es in demuͤtiger gedultikeit, vnd er worhte die starken werg von minnen in diser gelassenheit.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
er ist allwegen gefünden in gedültikait; got ist sein oppfer genem.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Dú ander tagwaid daz ist gedultkait: daz du arbait willeklich und guͦtlich tragest durch Gottes willen.
gedultkait diu mazait den zorn, si berihtit de herze, si machot den mentschin demuͤtich und sterkit in in der not.
Warnock, Pred. Paulis
27, 346
(
önalem.
,
1490
/
4
):
er [Christus] hat uns gelert die regel der gedultikait.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
67, 72
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
habt lieb die glieder der parmhertzichait, guͤtichait, diemuͤtichait, messichait, gedultichait.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
9, 39
(
tir.
,
1464
):
die ander ist, da man hueten vnd halten ist die geduldikhait in dem gemüet, in der krankhait vnd widerwertikhait.
Ebd.
29, 9
:
Die sterkh ist ain pant der geduldikhait.
Bauer, Imitatio Haller
45, 12
(
tir.
,
1466
):
Wie mag dein geduldikchait gekchrönet werden, wenn dir nicht entgegen laufft widerwertikchait.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 249
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 65
;
Voc. Teut.-Lat.
k iiijv
;
Rot
337
;
Hulsius
D jr
.