gedienen,
V.
– Nahezu ausschließlich älteres und mittleres Frnhd.; gehäuft Texte religiösen oder didaktischen Inhalts.
1.
›jm. dienen, Dienste leisten, nützen; zu etw. dienlich, nützlich sein‹.
Syntagmen:
got / dem herren g
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Man mac in nicht gliche beiden | Gedinen umme ein himel lon.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
daz sy den susteren gedienen mogen zu revenere ane murmelungen und ane arbeit.
Feudel, Evangelistar
115, 2
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Keyn knecht mak czwen herren wol gedynen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
74, 18
(
omd.
,
1487
):
Also das kinder [...] vorbringen alles das ÿn [eldern] zcu eren gedÿnen kan.
Lemmer, Schernb. Frau Jutte
698
(
Eisleben
1565
):
Vnd muͤgen mit andacht vnd mit ehren | Gedienen Gott dem Herren / | In seinem ewigen Himelreiche.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Ir muͤget gote niht gedienen und dem girgûte.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Der erste arbeite sich in der lvite kriege vnd mochte allen lviten nach ir willen nicht gedienen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
474, 15
(
els.
,
1362
):
wenne su beduhte daz deme so grossen gaste alle die welt nút vollen wirdeklichen kunde gedienen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Man enmag dem worte nit bas gedienen denne mit swigende und mit losende.
Pfaff, Tristrant 1ß (
Augsb.
1498
):
der [priester] hette ein clusen in dem walde verr von den leüten, das er got dem almechtigen und der jungkfrawen Maria dester baß gedienen moͤchte.
Stammler, Berner Weltger.
675
(
ohalem.
,
1465
):
Herre, [...] | Sy wolten nie gedienen dir.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wan sô müg wir weder got gedienen noch der werlt.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
27
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Darumb so hab ich mich in ain vbunge geseczet damit man gote gar leycht vnd rinchleich gedienen mag.
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 65
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 32
;
Dietz, Wb. Luther ;
2.
›etw. verdienen‹, mit Gen. d. S.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wen her den waren entheiz | An sime Gote wol weiz. | Allez des sie gedienet han, | Daz sie des lon von im entpfan.
Sermon Thauleri
2va, 26
(
Leipzig
1498
):
Man mag dez worte nicht baß gedinen dan mit sweygen vnd mit lassen.