gedagen,
V.
1.
›nichts sagen, still sein, schweigen‹.

Belegblock:

Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
118
(
mrhein.
,
um 1335
):
wollent ir nuͦ mit zuhten gedagen, | so wil man vch nuͦ sagen, | wie des diuels schalkeit | Iesum in der wuͦstenheit | virsuchte in drier hande wis.
Wolf, Rothe. Ratsged. F
1100
(
thür.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Wanne man dem [hunt] ein bein gibit, | So her des fleisches an ym entsebit, | So beginnet her gedagin | Vnd daz bein gnagen.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wend ir denn fürbas gedagen, | So wil ich üch noch mer sagen.
Adrian, Saelden Hort
479
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
ich mag nit lenger nu gedagen, | ich muͦs e dir die warheit sagen.
Sappler, H. Kaufringer
15, 1
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
Ich mag lenger nit gedagen, | ain aubentür muoß ich sagen | von ainer frawen vein und cluog.
2.
mit Gen. d. S. ›über etw. nicht reden, etw. verschweigen‹.

Belegblock:

Thiele, Minner. II,
7, 243
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
woltestu es gedagen | und mir irn namen sagen | in rechter geselleschafft.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Schwig, di kossen ist ze schwach: | Getag der rede an diere stund.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
1, 2
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Wie sich nun das anfienge, | ob ir des welt gedagen, | unnd wie es als ergienge.
Gereke, Seifrits Alex.
5903
(
oobd.
, Hs.
1466
):
Der red wil ich hie sweigen und gedagen | ein weil und wil anders sagen, | das auch guet ze horn ist.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
wild du sein nicht gedagen, | du wirst jaͤmerleich mit stekchen geslagen.
Wackernell, Adt. Passionssp. St. I,
987
(
tir.
,
v. 1496
):
Des sol ich nymer mer getagen.