gebäude,
das
;
-s/-Ø
.
1.
›Bau, Bauwerk beliebiger Art‹, meist ›Haus, Wohngebäude‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
 8,  1.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Unde daz gebude von diser muren | Von jaspide was dem ture | Und was die stat ein lutter golt.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1400
):
Steffan vom Hoendorffe im gebite zum Sthume 4 m. geben zu syme gebude am dinstag nach Quasimodogeniti.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
469, 3
(
preuß.
,
1401
):
dem czimmerman von dem gebude czu Dobrin 10 m.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
So mag sich der herre des erbis vnd des gebuwedis das do blebin ist [...] wedir vnderwynden vnd darf is yeme nicht gelden.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 104, 12
(
md.
,
1380
):
der solde vnser stat zu irme gebewde vnnd beßerung [...] x marck guter silber gr. geben.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
das yn dissen landen vor der syntflut herschaft sloss ader stete ader ander gebüde gewest sey, des kan man keyn worzeichen gefynden.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
daher denn die Hoͤhen des Himmels vnd an den Gebewden die Giebel [...] Gibbi genant werden.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
128, 5, 13
(
schles.
,
1361
):
do vor sal jm helwig ackir gebin czu Sylmenow vme das, daz das gebwͤde vn̄ hofestat an deme hofe vmvorruͤckit blyͤbe.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Wann es wart gtan do salomon het volbracht das gebúde des hauses des herren vnd das gebúde dez kúniges.
Piirainen, Stadtr. Sillein
80a, 34
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
dy chinder mvgen wol ir gebawͤte vorchavfen ir erbe mit der muter willen.
2.
›Bau (als Tätigkeit), Bauarbeit‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
 7,  2.

Belegblock:

Luther, WA (
1517
):
Vill sicherer thet der, der lauter umb gottis willen gebe tzu dem gebewde S. Petri.
3.
›Abbau von Erzen u. ä‹; metonymisch: ›in der Gebirgsmasse geschaffener Raum zum Abbau von Erzen, Schacht, Stollen, Abbauort‹; als Synekdoche: ›Grube, Bergwerksanlage‹.
Bedeutungsverwandte:
 16,  6.

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 115, 10
(
md.
,
1499
/
1500
):
Vmb die newe gebewde, dar ein kubel vnd seile geworffen, vnd geschurpfet ist, Sall es also gehalten werden.
Ebd.
5, 141, 14
(
md.
,
1614
):
daß unser Berg-Meister, Berg-Verwalter und Geschworne bey fleißiger Uffsicht daß die Gebäude fortgetrieben.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
121, 23
(
omd.
,
um 1559
):
Obgleich gewercken in einem erbstollen mit gebeuden einkomen und ansiczen, so hat doch der stollen das recht, dan in niemand an seim wetter und fordernus hindern soll aus ursachen.
Ebd.
152, 18
(
omd.
,
1554
/
1633
):
do wirdt eigentlich wahrgenommen und erkundet, das keine zeche mit den tiefsten noch andern gebeuden, so in die teufe gerichtet, sich der andern zu nahe oder in frembt felt einlege.
Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
,
1499
/
1500
):
Umb die gebewde, dorein kubel und seyel geworffen, sall es alzo gehalden werden.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1509
):
Es ist der gemeine lauff, dass wann man eine grube oder gebeude auffehrt, so verdinget man einem heuer die arbeit.