gebrechlich,
gebrechenlich,
Adj.
1.
›mit Mängeln behaftet, schadhaft, fehlerhaft‹;
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
dann wir han ein alt friedebuch zu ziten, als wir noch han, das ist etwas gebrechlich und nit so ordenlich gesatzt gewesen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
um 1355
/
79
):
wo dyͤ meystere kyͤsyn, daz ein tuch gebrechelich ist an syner lenge ader daz czuͤ wenig garnes darin ist getragen.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Disz sint die gebreche, die die rathman, meyster und innungen und gemeynheit unszer stat Halle vermerken gebrechlich.
2.
›anfällig, schwach, gebrechlich; vergänglich‹;
Gegensätze:
(Adj.) 1.

Belegblock:

Anderson u. a., Flugschrr.
17, 3, 25
([
Wittenb.
]
1523
):
wie wenig yhr ymer sey / vnd wie sundlich vñ geprechlich sie auch seyn.
Köbler, Ref. Wormbs
176, 32
(
Worms
1499
):
Als so er daup od’ sust geprechlich würde endt sich syn vormunderschafft.
Köbler, Ref. Franckenfort
67, 10
(
Mainz
1509
):
personen so gebrechlich sein / als vnsynnigen / tauben / stōmen / verdünischen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
40, 40
(
omd.
,
1487
):
In der zceit gemeinlich gebrechliche kinder entphangen werden. Als blÿnt. läm. aussetzigk.
Jostes, Eckhart
68, 14
(
14. Jh.
):
Alle creaturen sint gebrechlich und wandelhaftig.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Habt ir ein tochter, die stume ist und nicht voller vernunft hat, die auch gbrechlich ist.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
109, 9
(
Nürnb.
,
1446
):
von den mannen, do es oft kümpt, das sie noch vnlustiger seyn vnd geprechlicher dann die frawen.
Köbler, Ref. Nürnberg
268, 16
(
Nürnb.
1484
):
Auch moͤgen Tawben, Stu͂men, Synnlosen vnd andere dergleichen geprechenlich personen die nit voͤllige außubung irer vernuft haben [...] kein geschefft thun.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
131, 25
(
Nürnb.
1548
):
wir sind alle gebrechlich / vnnd sonderlich die weyber mehr denn die menner.
Rudolf, Peuntner. Sterbek.
148rb, 15
(
moobd.
,
n. 1434
):
wie sy ym moͤchten behalten seins leippleichs leben, das doch chrankch, geprechenleich vnd vnbeleibleich ist.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
39, 17
(
mslow. inseldt.
,
1567
):
das die menśchen śchwach vnnd geprechlich śein.
Dietz, Wb. Luther f.