gebrant,
part. Adj.
1.
›gebrannt, destilliert (von Spirituosen gesagt)‹;
zu  12.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 669, 31
(
preuß.
,
1445
):
So sullen ouch die kucheler und dy weynborner uff dorfferen und kirmessen ere kuchen und gebranten weyn nicht veyle haben.
Struck, Joh. Pfannstiel
155, 12
(
mosfrk.
,
1542
):
Vor gelesser zum gebranten wasser 6 alb.
Rudolph, Qu. Trier (
mosfrk.
,
1607
):
Die gebrante Wein, so in dieser Stadt erkauft und außgeführt, geben doppel Außfahrt.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1433
):
Auch ist dem rade furkomen, das etzliche wirth gebranten wyn plegen in wyn zu thun.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Vinũ Adustũ Igni eliquatũ Destillatum Gebrant Wein.
Keil, Peter v. Ulm
145
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Kanstu aber des gebranten wassers nicht gehaben, so nym die gruß von dem schelkraut.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
dez nim ein glichnisse an dem gebranten wine: der hat nit minre materilicheit, ein kreftiger und stiller uswúrken, denne der win.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
geBrant wasser oder tropffung. Distillatio.
2.
›(in etw.) eingebrannt, markiert‹;
vgl.  7.
Bedeutungsverwandte:
(s. v.  3), .

Belegblock:

Henisch (
Augsb.
1616
):
Gedruckt / geprennt / pressus.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
sol auch fuͤrbaz mer chain schenck wein geben an chainer kandel dann diu geprant und bezaichent ist.
3.
›durch Erhitzen von Erzen gewonnen (von Metallen gesagt)‹;
vgl.  11.

Belegblock:

Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1465
):
sall furtme auch keyn meyster zu Franckfurt sin abegiessilberer nyt krencker schicken dann eyner margk gebrants silbers.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
198, 17
(
Frankf.
1535
):
Aber mit hartz / Terpentin vnd gebrantem kupffer vnd nitro vermischt / hilffet es den aussetzigen.
Broszinski, Minner. Chir. Parva
74v, 29
(
halem.
,
2. H. 15. Jh.
):
cuperrose gebrant ein halb vntz.
4.
›unter Hitzeeinwirkung gehärtet‹;
vgl.  10.

Belegblock:

Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 97, 9
(
omd.
,
1424
):
XXII leste kalkes hot dy stat entphangen von gebrantem kalke us allen oͤven.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
227, 13
(
osächs.
,
1570
/
7
):
mit gebrantem leim und sonst leim, doch des gebranten leims mehr sey.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Later coctus Gebrant Ziegel.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1091
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein irdine von rotter erden gebrantte antichische ölampel.
5.
›gebrandschatzt‹;
vgl.  123.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
nobd.
1524
):
manger der etwan | Uß zorn ein totschlak hat gethan, | Oder geraubt, gemort, gebrant, | Oder ein jüdin sonst bekant.