gebräuchlich,
gebräuchenlich,
Adj.
1.
›dienlich, nützlich, brauchbar‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Schein, NA
2/1, 11a, 3
f. (
Leipzig
1627
):
Dennoch aber so kan hierunter gleichwol nicht negiret vnd verneinet werden,/ daß in einen deroselben viel gute vnd gebraͤuchliche des Herrn Lutheri [...] Lieder ausgelassen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
183, 16
(
nwböhm.
,
1576
):
hetten ein wehr 2 buchsen Zum feirn gebreuchlich.
2.
›üblich, verbreitet, geläufig‹.
Bedeutungsverwandte:
 2, .

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1638
):
mit strengem Ernste Scherzen ist ihr gebräuchlichs Tun.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
wie die art vnnd manier zu reden in disem Buch, jetzt der zeit nit sonders gebreuchlich.
Stoltzius, Chym. Lustg., Vorr. (
Frankf./M.
1624
):
wiewol es heut zu tag sehr gebreuchlich ist vnd im schwang gehet.
Hoffmeister, Kuffstein. Gef.
Arv, 8
(
Leipzig
1625
):
ein [...] Thurn / an dessen jedweder Eck ein Statua oder Bild von Metall / gleich dē / so bey vns gebraͤuchlich / stunde.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
so bald ihre Namen nicht nur mit dem in Lateinischer sprach gebräuchlichen us vnd ius, sonder mit ussius, mit igius, mit inus, mit anus vnd asinus, mit Griechisch vnd Hebraisch verbrämen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Mer gewann der guet man, wie dann preuchlich bei den Schwaben, das man vil gefetterig zu aim kindt hat, das hofgesindt zu Wildenstain.
A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
wie der Sententz deß Tobes in Lateinischer Sprach (also ware damals gebraͤuchlich) ihme abgelesen worden / so habe er nicht das geringste darwider geredt.
3.
›genießend, hingebungsvoll, innig‹;
vgl.  7.
Schrifttum der Mystik.
Wortbildungen:
gebräuchlichheit
(a. 1359).

Belegblock:

Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 965
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
ein vmbeuahen vnd ein durch gan des vatters vnd des svnes vnd aller heiligen in gebrúchlicher einikeit.
Ebd.
2, 1869
:
Dise gabe der verstendikeit zeiget vns die einikeit, die wir in gotte hant vnd besitzent mit gebrúchlichem entsinken in minnen.
Ebd.
3, 61
:
er muͦs sich selben verloren haben [...] in ein dústernisse, do alle schowenden menschen inne gebrúchliche verlorn sint.
Eichler, Ruusbr. steen
680
(
els.
,
sp. 14. Jh.
):
Mit rehte nennet er sv́ selig toten, wan sv́ blibent ewekliche gestorben vnd in selben entsvnken in der gebruchlichen einikeit gottes.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
so muͤssent ir ime [Gott] einen lutern unbekumberten grunt erbieten, so múgent ir sin gewar werden in gebruchenlicher wisen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
es geschiht under stunden, daz ein mensche in schowelicher als in gebruchlicher wise einer lidiger friheit in ime enpfindet.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
146, 26
(
Venedig
1483
):
alles das in got lebet wann hie ist anders nicht dan ein ewig rasten mit aͤinem geprauchenlichen vͤmbvahen mynneglicher entflossenhaͤit.