gebenedeien,
V.
1.
›jn. / etw. segnen, einen Segen über jn. / etw. aussprechen‹;

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Dornach sso geschuff ouch got die vogel gross unde kleyne yn den lufften [...] unde gebenedeite sie do.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
do hiss sy got widder uss geen unnd gebenedigete sy.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Sie stet gebenedeyen | Und keiner pit verzeyen.
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 31
;
Dietz, Wb. Luther .
2.
›jn. (meist Gott) loben, preisen, ehren, verherrlichen‹;

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Leipzig
1537
):
Gott soln wir loben vnd auch gebenedeyen.
Palmer, Tondolus f. (
Speyer
um 1483
):
Dar in warent vil lut von mannen vnd frawe die da on vnderlaß lobtent vnd gebeneditent de gewaltigen got vmb alle woltat vnd gaben.
3.
›jn. durch einen religiösen Gnadenakt auszeichnen, erheben; jm. einen besonderen Gnadenstatus verleihen‹, meist auf Maria, auch auf andere Menschen bezogen; vereinzelt von Qualitäten (wie z. B. der Armut) gesagt, dann: ›etw. über etw. anderes herausheben, würdigen, auszeichnen‹.
Syntagmen:
nur durch Formen des Part. Prät. und seine Substantivierungen belegbar; zu  3.

Belegblock:

Ettmüller, Heinr. v. Meißen
389, 10
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
Gegrüezet si ir werder nam | und ir gebênediter stam.
Bell, G. Hager
115, 1, 15
(
nobd.
,
1592
):
du Holt selige [maria], der herr ist mit dire. | Du bist gewenedeit, glaub mire.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Nu nim sine vertieffete miltekeit [...] und ouch sine gebenediete armuͦte: himelrich und ertrich waz sin.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
kumment ir gebenedieten mins vatter, enpfohent daz riche.
Wolf, Norm im sp. Ma.
37, 27
(
schwäb.
,
15.
/
16. Jh.
):
Die sie fasten williclichen, die sind gebenedeiet von dem herren.
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 162, 82
(
Luzern
1584
):
du gebenedyete [Maria] die zyt ist vorhanden, das dich din son vß diser wellt wil nemen.
A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
gleichwie der gebenedeyte JEsus in seinem Leyden alle Pein gern angenommen.