ge|irren,
1.
›einen falschen Weg gehen, irregehen, sich verirren‹;
Belegblock:
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
(
rhfrk.
,
um 1405
):
Ich meynen nit das ye kein pilgerin | So sere geirrete als ich verirret bin.
Gheen ich uff eine sijtte, so bin ich geirret sere | Wo ich nit yemands finde.
2.
›jn. von etw. abbringen, an etw. hindern; jn. in etw. beirren‹;
Texte religiösen Inhalts.
Syntagmen:
vereinzelt mit Gen. d. S.
Belegblock:
Palm, Veter Buoch
(
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
das in der munch hete girret mit sime gebete zehn tage.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
106, 12
(
els.
,
1362
):
dar an kúnde in die krangheit sinre iúgende nút so uil geirren, also in die bereitschaft sins guͦten willen fúrderte.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
do Got luterliche inne gemeinet wurt, do enmag ime nút gewerren noch geirren.
so muͦs er mit allen sinen kreften [...] fliehen alles daz in des geirren mag.
es enmoͤhti nút so swer sin, daz in des moͤhti geirren.
Auch wirdet sein vermügen mit chainer chrankchait noch mit chainer widerweriichait geirret vnd ist auch nie gehindert worden.
3.
›jn. in die Irre führen; jn. in Verwirrung bringen, verwirren‹;
Belegblock:
Mone, Adt. Schausp.
(Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
nue huͤtet uch da vor al gemeyne, | daz iren tot uwir keyner beweyne, | daz iz dye lute icht sehen uff erden, | soe mochten da von geerret werden.
4.
›jn. / etw. stören, beeinträchtigen‹;
Belegblock:
Strauch, Schürebrand
f. (
els.
,
E. 14. Jh.
):
daz úch keine ungeordente swermuͦtikeit in solicher senunge und jomerkeit des heigen geistes [...] niemer geirren mag.