gaukler,
gaukeler,
geukler,
der
;
-s/-Ø
;
zu
mhd.
goukelære, gougelære
›Zauberer, Gaukler, Taschenspieler‹
().
›Possenreißer, Taschenspieler, Zauberer, Gaukler‹;
vgl.  123.
Zur Sache: (1988), 479f.
Bedeutungsverwandte:
,  1, (
der
2,  1, (
der
1, .
Syntagmen:
jn. für einen g. halten
.
Wortbildungen:
gauklerkunst
(a. 1561),
gauklerspiel
(a. 1561),
gauklerzeug
›Geräte, mit deren Hilfe der Gaukler seine Kunststücke aufführt‹ (a. 1562).

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
Im Jar 1544 war hir ein geuckler.
Luther, WA (
1532
):
Wir aber sollen wissen, das Christus nicht ein solcher geukler ist, der mit halben worten redet.
Ebd. (
1545
):
Denn gleich wie ein Geuckler den albern leuten ins maul guͤlden gauckelt.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
als eines goukeleres budel | stet manches menschen munt offen.
Froning, Alsf. Passionssp.
5801
(
ohess.
,
1501ff.
):
eya, du rechter geuckelere! | du bist uns zu eym konige eben! | du blibest an dem crucz kleben.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Hastu ye keinen gauckeler gesien, | Der mit dem huͦtgin dribet daz spiel sin.
Palmer, Tondolus (
Speyer
um 1483
):
er versumet die kirchen vnd gots dinst / Arm lut mocht er weder sehen noch horen. aber geuckler vnd lotterbuben teilt er rilich mit.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
der gaukler, der Humpelein, trug, viel mit willen vom vischersteg also naket in eim padhütlein ins tief wasser zwaier mann tief.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Hetst gauckler und schalcksnarren bracht, | Die wern dem könig angenemb.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Huͦt dich vor dem Heilent! Die Gouckler kumen, sie kuͤnnen machen, das es herabgat oder nit herabgat.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Augsb.
,
um 1440
˺):
sie entzündent vil kertzen und leschen dann aine nach der andern ab und treibent wünder als gauckler.
Thiele, Minner. II,
13, 330
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
Ein gauckler unverdrossenn | soll billich hann ein knecht.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Sprecher und och göugler | Sind mir allsamend nit unmær.
Jörg, Salat. Reformationschr.
97, 34
(
halem.
,
1534
/
5
):
der allso hatt muͤssen ein verachteter /nüt gelltender / ja von siner part ouch verspoteter gouggler blyben.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
obd.
,
1525
):
ir glerten oder verkerten haben uns leien alle ding mit dem latein verschlagen, wie die gaukler thuͦnd.
Niewöhner, Teichner
439, 35
(
moobd.
,
1366
/
70
):
yeder man sein phenning zellet | umb ain chunst dw im gevellet, | ez seyn gaukler oder toren | oder maister auferchoren.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
pheiffer und paukker, | pusauner und gaukkler, | di pring ich all mit mir herein.
Bremer, Voc. opt.
266
;
Voc. Teut.-Lat.
k iijr
;
Hulsius
F iijr
;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 50
;
Dietz, Wb. Luther f.;