gaukeln,
geukeln,
md. vereinzelt mit Umlaut,
V.
1.
›Possen, Narrenpossen, falsches Spiel, Unwesen treiben‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
Man muß dem Tewffel das schwert nhemen und nicht lassen gauckeln.
Froning, Alsf. Passionssp.
1717
(
ohess.
,
1501ff.
):
want alles, das hie begynnet zu thun, | das brenget hie mit geuckeln zu.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Es was einer, der wolt gaucklen und uff dem Seil gon.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 243, 26
([
Augsb.
]
1548
):
Der underm huͦte gaugkeln kan | Der treüget manich Weyb und Man.
Jörg, Salat. Reformationschr.
112, 2
(
halem.
,
1534
/
5
):
mit jnen zuͦ züchen beredtend / mit wunderzeichen / so sy aber nit anders taatend / dann mit gschwindickeytt / wie man gougglett uß dem sack.
Niewöhner, Teichner
428, 8
(
moobd.
,
1360
/
70
):
den geleich ich sa | besunderleich zu einem man | der verslahen und gaukeln chan.
Bremer, Voc. opt.
266
;
Voc. Teut.-Lat.
k iijr
;
Voc. inc. teut.
h iijr
;
Schmid, R. Cysat
6, 36
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›trügerisch mit Worten spielen, Blendwerk treiben‹.
Syntagmen:
mit etw. g
.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Wie reimet sich denn, das sie geuckeln, das es erst nach den Aposteln am ende der Welt sol gesagt [...] werden, was man in der Christenheit wissen, gleuben und thun sol?
Denn man spricht nicht ,Ich werde dich haben‘ wie sie gaugkeln mit dem ,Accipiam te‘.
Was hilfft doch solch gaückeln vnd alfentzen mit so schendlichen lugen?
3.
›jn. (mit etw.) narren‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Darumb ists nichts, das unsere Antinomer aus diesem Exempel geuckeln, man solle nicht durch das Gesetz, sondern durch das Euangelium [...] die Busse predigen und treiben.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Es hat mich wol gaucklet der teuffel | Mit dem lausing pfaffen.
Ebd. (
Nürnb.
1562
):
Sackpfeiffen ist mein saitenspil, | Ich sprich und gauckel, was man wil.