gastgericht,
das
;
-s/–
.
›außerordentliches Gericht für klagende Fremde, Gäste‹;
vgl.  1234.
Urkunden, Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
ein g. anrufen / begeren / erlauben / halten / verwilligen
.

Belegblock:

Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
,
1479
):
so [...] eyns gastgerichts not sein wirdt der sal dem richter allein vi groschen und zcu helffgelt ii groschen allein gebin.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1558
):
so ain frembder ain gastgericht begert, soll man ansehen und ermessen die ursach.
Ebd. (
schwäb.
,
1545
):
so ein gast umb gastgericht anrüeft und ihme ußerhalb ordenlicher gerichtstäg ein gastgericht gehalten würdt.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1462
):
daselbs man im ouch ein gastgericht und ein unverzogen recht halten und widerfaren laßen sol.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1546
):
Deß ersten vom gastgricht zehalten, habend wir inen von einem gastgricht zenemmen geordnet drü pfund unser werung.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern f. (
halem.
,
1628
):
Gastgrichte oder fürbott in gastwyß sollend allein froͤmbden lüten oder umb scheltwort [...] verwilliget werden.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1589
):
so demselben durch den schultheissen oder rath nit gastgricht erloupt ist.