gartner,
gartener,
gärtner,
der
;
-s/-Ø
;
zu
mhd.
gartenære
›Gärtner‹
().
1.
›j., der Gartenbau ausübt; Gemüse-, Obstgärtner; Gartenarbeiter‹; in christlicher Allegorie und Symbolik: Christus als Gärtner, Pflanzer.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
da sie des herrn Christi als des gartners gewar wird, denckt sie nicht weiter, blatzt yhn an und meinet, alle welt sey mit yhr gleich gesinnet.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
ich sage wer gertener was, | Jhesus Kristus also ich las.
Harms u. a., Alberus. Fabeln
36, 10
(
Frankf./M.
1550
):
Da sprach jhn ein Gaͤrtner an.
Feudel, Evangelistar
91, 17
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
sy wonte daz iz eyn gertener [Jhesus] were.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Vnd tust alz ein gartner, der ein garten pflanzen sol vnd auz reuhtet vnd dar vm lon haben.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
Daru͂b sal man den knobelauch plantzen vnd nit sehen vnd geschicht gemeynlich võ den gertinern wie woͤl sie die vrsach nit enwissen.
Gille u. a., M. Beheim
96, 13
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
In ainem schanen gartn er stat, | als in darein gepelczet hat | ain edler gartenere.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 45, 14
(
nobd.
,
1464
):
Es ist ein wuͤnder, das ein herrschaft eynem gertner viel korns gibt.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Ach bekommener zwig des getruwen lieplichen garteners Jhesu Christi, der úch so barmhertzecliche mit sinen gnoden erschinen ist.
Morrall, Mandev. Reiseb.
54, 8
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
da selbs erschain unser herre Sant Marien Magdalenen in aines gartners wiß.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
849, 24
(
halem.
,
1489
):
Gartner, oͤler, habermelwer, winzúgel und grempler haben ein zunft und ein paner.
Sexauer, Schrr. in Kart.
252, 11
(
nöst.
,
v. 1450
):
Der Gartnër phligt des garten vnd der peen.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1472
):
Sie haben [...] ain prantstat, stadl und garten daran, so sie von fraun Margreten, Pangreczen, gartner, hausfraun, gekauft.
2.
›Dorfbewohner mit Garten, Häusler, Landarbeiter‹.
Gehäuft in omd. (preuß.) Urkunden und Wirtschaftstexten.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
33, 14
(
preuß.
,
1400
):
3 m. den gerthenern des pferdemarschalkes weszen czu suwern.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
27, 40
(
preuß.
,
1437
/
8
):
die gemeynen kreczemer und gertener czinsen 1 m von 1 hube fieweyde.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 199, 9
(
preuß.
,
1412
):
sal man in den steten keyne hubener noch gertener vom lande offnemen tzu eyme inwoner, her brenge denn bewisunge von syme heren, das her sich gutlich mit im hat gescheyden.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Die schefferey ist hinter den gertnern auff dem grandichten berge ader hohe anzulegen.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1583
):
haben sich auch die burger, gardener, pertzknecht, hirten mit den Beierschen und Welschen geirret und gesclagen.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
32, 20
(
schles.
,
1364
):
mit allen gebueden, acker, getrebin vnde ungetrebn̄, mit garten, gertenern, mit welden, puschin vnde haulcze.
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
110, 34
(
smähr. inseldt.
,
1414
):
das holcz niderhalb der garttner ist deselb zeit 3 jar alt gebesen.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
200, 20
;
233, 1
;
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
66, 33
;
127, 20
;
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 222, 21
;
361, 8
;
Ziesemer, Gr. Ämterb.
23, 25
;
265, 32
;
Ders., Marienb. Ämterb.
74, 36
;
90, 27
;
119, 17
.