garten,
garden,
2
garren,
V.
von Landsknechten: ›marodierend, bettelnd durch die Lande ziehen, vagabundieren‹;
vgl.
3
.
Wortbildungen:
umhergarten
(a. 1580).

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1580
):
die gulische schutzen sin auch darzu komen und im velde zwischen Zulch haben sie zu den lantzknechten, wilche im lande umbhergarten, ingefallen.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Das Garten, Mausen vnd das Rauben | wil man vns auch nicht mehr erlauben.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Neun armer landsknecht zogen auß | Und garteten von hauß zu hauß, | Dieweil kein krieg im lande was.
Ebd. (
Nürnb.
o. J.):
Er garrt und nimmet offt ein pewt.
Ebd. (
Nürnb.
1563
):
Wan ir dreipt paide petlers-leben; | Garten ist gleich dem petlen eben.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Dort ligt ein Dorff, drein wöll wir gahn | Garten, wie ander arm Landtsknecht.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
hinfüran in unsern stetten, märckten, dörfern, weilern und gebieten kainen landtsknecht mer garden zu lassen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1614
):
Ain jeder underthoner solle ainichen landsknecht, landfarer, gartende streicher und bettler und weiter nit herbergen.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1560
):
damit neben disem allem das garden der herrnlosen knecht und andern unnützen gesinds in disem kraiß abgestölt.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1552
):
Am sambstag nach Marie Magdalene, den 23. juli, sindt etliche landßknecht hinaußgeloffen zu gartten.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
17. Jh.
):
soll ein iede person so garten oder beteln will sich beim dorfrichter anmelten.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1568
):
umbschwaifende personen, es seien gartende knecht, pettler, landfarer.
Skála, Egerer Urgichtenb.
72, 13
(
nwböhm.
,
1570
):
Er konne das schneiderwerg ein wenig gehe sonsten gartten.