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gart,
die
,
auch
der
;
dies aus
frz.
garde
(f.).
›das Herumziehen, die Bettel-, Raubzüge herrenloser Landsknechte‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
auf der g. laufen / (um)ziehen
.
Wortbildungen:
gartbruder
(a. 1628),
gartsturm
›Glockenläuten, um gegen gartende Landsknechte zu mobilisieren‹ (a. 1552).

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1552
):
Denn sucht er ein andern von ferrn, | laufft rumb zun pawren auff der gart, | Muß übel fressen und liegen hart.
Ebd. (
Nürnb.
1562
):
Ich lauff offt etlich hundert meyl | Ohn geldt, behilff mich auff der gart.
Ebd. (
Nürnb.
1556
):
Du lauffst villeicht umb auff der gart | Untern bawern, bist ein landsknecht?
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Ey wir seind gut ehrlich Krigsleut, | Die auff der gart vmbzogen sein.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Er enthielt sie etlich zeit hin und wider uf der gart, seins gefallens.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
17. Jh.
):
denen aber so stets auf der gart laufen und lange zeit kein herrn gehabt haben [...] soll urlaub auß dem aigen geben werden.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
Alle soldaten und ander umbschwaifent gsindel [...] sollen durchaus auf der garth nit mer gestath [...] werden.
Skála, Egerer Urgichtenb.
116, 3
(
nwböhm.
,
1574
):
er wiß nichts vom Christoff Zorckler, sej mit Ime vf den gardt Zogen.