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gart,
der
;
–/-en
, zu mhd.
gart
›Stachel, Treibstecken‹ ().
›Stachel, Treibstecken, Gerte, Rute‹; ütr. ›Ansporn, Anreiz, Anstoß, Stimulus‹.
Gehäuft älteres und mittleres Frnhd.
Syntagmen:
g. der erbarmekeit / gierde / versuchung
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wen daz ich daz hoch gesprinc | Warb in menschlich gerinc | Durch der irbarmekeite gart, | Die mich treib zu dem vleische wart.
So ruret sie der girde gart.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 27, 14
(Hs. ˹
md.
,
v. M. 14. Jh.
˺):
Ein strafen von mir uf iuch, her Bart: | daz ment, sam ochsen tut ein gart.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Hert ist dir zestreyten wider den garten.
Die wort der weisen seint als die garten.
Dreckmann, H. Mair. Troja
24, 22
(
oschwäb.
,
1393
):
also sätzt er si in ainen pflug, und zwang si mit dem gart, daz er mit in ze aker gieng.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der lewe fürht den spitzigen gart des schorpen.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Offt stiht mich der unchunsten gart, | Daz ich lieber wer tzu Rom.
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
195, 213
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wann mit dem gart der versüechung wirt menschleich saümichait erbekcht.
Chron. baier. Städte.
400, 16
(
moobd.
,
1488
):
und sol si von gazzen ze gazzen traiben umb ir unnützes pagen mit ainem gartt.