gardian,
gardion,
der
;
-s/–
;
zu
mhd.
gardiân
›Guardian‹
(), dies aus
mlat.
gardianus
›Vorsteher eines Barfüßerklosters‹
(
DuCange
4, 34
).
1.
›Oberster unter den Mönchen, Vorsteher eines Klosters‹.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1408
):
4 m. dem gardean von sente Katherynen zu Wesebuge.
Wyss, Limb. Chron. U (
mfrk.
,
1391
):
gulde alse wir jerlichen gegeben han den erbern geistlichen luden deme lesemeistere, gardyane unde covente gemeynlichen zuͦ den barfußen zuͦ Limpurg.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Vom Gardian vnd einem Lotterbuben.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
die von florencz hatten ouch einen gardian mit funffczen monchen lassen hengen.
Gille u. a., M. Beheim
99, 688
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ain virtail ainer meile | pegegent im der selb gardian | selb drit mit seinen munchen gan.
Sachs (
Nürnb.
1524
):
Es geet unser kayner fur das closter on erlawbnuß des wirdigen vatters gardian.
Morrall, Mandev. Reiseb.
161, 25
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
so woͤlt ich dir zoͤgen in unser liebry ain buch das unser gardion an dem töt bett gemachett hett.
Haszler, Kiechels Reisen (
schwäb.
,
n. 1589
):
do güengen wür wüderumb nach dem closter und besahen den grosen templ von Höelena erbauen, dorinnen aus bewilligung des gardians zu Jherusalem düe Grüechen cölebriren und ihre gottesdüenst verrichten.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Zuo in nem ich den gardian, | Der wil och gelept han.
Adrian, Saelden Hort
4900
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
doch ist es gar ain wunder gros | daz priol, gardian beslos | ir seckel dur benúgen.
Schib, H. Stockar
1, 12
(
halem.
,
1519
):
Uff den dag gnadett ich dem halgen land und dem fatter gardion von Jerusalhem.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 341, 16
(
moobd.
,
1414
):
Ich bruder Herman, zu den zeiten gardian.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
di pracht im den gardian von Landshut, das er sein peicht hört.
Skála, Egerer Urgichtenb.
137, 6
(
nwböhm.
,
1574
):
Dem Gardian Im obern kloster hab er 4 Behemische Auß 1 Buchsel gestolen.
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 107
;
1943, 243
;
Bremer, Voc. opt.
265
;
Schmitt, Ordo rerum
97, 14
;
Dietz, Wb. Luther ;
2.
›Sack des Bettelmönchs, Bettelsack‹.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
hab sonst kein Taschen, | Den Buchsack vnd die hoͤltzen Flaschen, | Vnd diesen leren Gardian.