1
gal,
der
;
zu
mhd.
gal
›Gesang, Ton, Schall, Ruf, Gerücht‹
().
1.
›Schrei, Hall, lauter Klang‹.
Phraseme:
gal geben
›etw. kundtun‹.
Syntagmen:
ein grosser / kläglicher / lauter / unverständiger g
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
der gal und der hal ruofte wider.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Sulcher worte uber al | Gaben sie dem volke gal.
Pyritz, Minneburg
97
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Wer dar in schrey, dez selben gal | Uz siner tieff tet wider hal.
Sachs (
Nürnb.
1540
):
als es war nach der fünfften stund, | Hört er gar ein kleglichen gal, | Das es im finstren walt erhal.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
zuͦ dem land egipt do wir nit sechen den streit vnd nit hoͤrn den gal des horns.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich (Hs.
A. 15. Jh.
):
do lies er [wurm] also lute einen groszen gal, | daz davon erschalte berg und tal.
2.
›Gesang‹.

Belegblock:

Quint, Md. Karl u. Eleg.
845
(Hs. ˹
thür.
,
n. 1455
˺):
He horte der lerchen gal | Vnd der nachtegallen schal.
3.
›übles Gerede, Gerücht‹.

Belegblock:

Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Doch hoff ich, das chain böser gal | Sich frä an dir in neides pal.