gach,
gäch,
ga,
(flektiert meist:)
gahe,
gähe,
Adj.
(seit dem 15. Jh. auch: , Adj.); 1.
›schnell, eilig, rasch, ungestüm, voreilig‹.Phraseme:
gach sein
›eilig sein, Eile haben‹; auf etw. gach sein
›auf etw. zustreben, nach etw. drängen‹; nach etw. gach sein
›auf etw. zustreben, drängen‹; zu etw. gach sein
›auf etw. begierig sein, nach etw. Verlangen haben‹; jm. gach sein
›jm. am Herzen liegen‹.Belegblock:
Da gevielen die juden an | und sanden do gae siben man.
alsuͤs sol her sin lebent mezent, daz her an deme gerichte zuͤ thrahe noch so zuͤ gahe si.
want im was nâch gûte gáh.
ey liebe freundt seyd nit zu gach.
Gehe schnelligklich schnell gehlings gethradt bald leufflingen gerad gering roͣsch flux eilends behend geschwind.
So die lude drunken sin [win] | so ist in zuͦ dem dranke gach.
Odir waz mir sagen mag myn mutter, | Keinen gedank han ich dar nach; | Dan zu spielen ist mir gach | Und min wollust zu bestellen.
Da sprach der Hundt: ,weil dir so gach, | Wil ich den dingen trachten nach, | Das du bey meinem Herrn auffs minst | Erlangest etwan auch ein dienst‘.
Ez gebrichet an im niht, wan im ist tûsentstunt gæher ze gebenne wan uns ze nemenne.
quam in die selben stad gar goch | ein gross reysig gesinde.
Also gach ist den leuten vnd yhrem teufel mit yhrem Irrsal, das sie auch durch frembde bucher den selbigen ausbreiten.
Als sie fur schuldt war voller schmertzen, | Kuͤst des Herren Fuͤs von hertzen, | Vnd salbet sie hernach, | Nach der gnaden gach.
Alda sluc man und verbran | Virtusent Lyttown und me. | Das tet der andern undyet we. | Im was uf dy Littown gach.
Daz volc vil gahes mutes | Trat hin zu dem kinde na.
Nach der sache was im gach. | Er gienc ir vlizeclichen nach.
Sein leut sein so geton: | in rachung sein sy grymig, | gech, zarnig, ungestimig.
vil narren laufen hinden nach [...] | vor durst ist in ins bierhaus gach, | biß sie das glas ergreifen.
Vor den floch er eilend und gach | Auß dises finstern waldes thal.
Die fraw waz goch, vnd gelobt im die hundert ducaten, bei iren eeren wann er das zu wegen brecht.
Der rebknecht vert hindan nach, | Wan im zuo mir ist gach.
Ach, käm ich ir so nache, | Das ich ir käm darein, | Darzuͦ so ist mir gache, | Fraw, in die genade dein.
Dem wardt zu gach uf die feindt, ruckt gleich hinfür.
si sol sin gaͤhe, daz du zehent die sünde sagest so du si getuͤst.
All die weg die er was gegangen, | Luff sÿ hin gar gaͤche | Ob sÿ in ienert saͤche.
schluͤgend ir leger dishalb dem lezgraben gegen des vigiden her, mantend ilenz die andren Eidgnossen um gechi hilf.
Salomon schlug sym vatter noch | Vnd ließ nach buͦlen jm syn goch.
erparmet euch über mein unschuld, und beget kain gäche rach an mir ellenden magt.
als der frauen solich trost und hilf von dem herren ward zugesagt, erwaint sy aber von den gahen freiden.
wer an der nasen langeu naslöcher hât und dünnen, der ist gæch und ain tor.
Schmitt, Ordo rerum
481, 14
; Voc. inc. teut.
h ir
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 232
; Schmid, R. Cysat
6, 34
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 30
; Schmid, Pilgerreisen.
1957, 412
; Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 61
; Shess. Wb.
2, 1056
; Schwäb. Wb. f.;
Vorarlb. Wb.
1, 1045
.2.
›plötzlich, überraschend, unerwartet, jäh‹.Syntagmen:
der gahe angrif / einfal / tod / wind, das gahe ende / feuer
.Belegblock:
Dieselbe nacht darnach als diese 5 des morgens umbracht waren, starb der Jude gehes todes.
da starp her Johan von Isenburg herre zu Budingen eins snellen geen dodes.
bekeret vch hvite, das vch der gehe tot icht begrife als ein diep.
Weil er auch so geh hat beraubt | Meim schwager Caraman sein leben.
Steh du vns bey O HErre Gott, | Vnd bhuͤt vns fuͤr dem jaͤhen Todt.
do vant men des iúnglinges vatter vnd muͦter tot des gehen todes in eim ǒgenblicke.
Vil ding die auß gehem einfall und wunderberm zekommen geschehend die werdent got zuͦ gemessen.
das uns got behüt vor eim gächen end.
Es was allso ain grulich gech fur, das ie kain man gesechen hat.
Ainen tod er im erkoss, | Daz waz ain geches sterben.
Symon [...] | Dem was ze kinde allaine | Ain tochter, maget raine, | An die kam der vil gæche tot.
erwaͤgten sich die Puͤnter, [...] gaͤch und fraͤch ir viend einsmals hinden und vor anzegrifen.
so jch nun sotte bas us legen / jst mir die sach so gaͤch uff den halls gleytt / das ich mich nit tarf sumen.
Er kom gehurtet ein mit sein genossen, | recht wie ein gähe wolckenprunst.
den gähen tod wend sunderlich, | geschos, würf, sleg und stich.
Der dritte ist daz ich yn beschirmen wil vor dem gehen tod.
3.
›unbeherrscht, jähzornig‹.Phraseme
(Sprichwort): ein gaher man sol esel reiten
.Syntagmen:
ein gaher man / zorn
.Belegblock:
wir sindt gnug gewitzigt worn | Vor seinem grimmen gähen zorn.
Fuͤr die Todsuͤnd deß Zorns gach, | Sey sanfftmuͤtig, laß bald widrumb nach.
Darumb gehe Luͤt solten Esel reiten.
Hitzig koͤpf vnd gehe daten, | Die hoͤren warlich in kein rat.
Ain geher man ain esel sol | Mitt stecken riten, waistu wol.
Cuͦnrat Ilsung was burgermaister und was ain gäch, irrig man.
Er ist ain seltzamer junger herr bei zeit seins lebens gewest, insonderhait gechzornig, ungotzförchtig.
Der dem andren in eim gechen zorn diep oder andre scheltwort zuͦ redett.
di frauen liess er enthaubten in seinem gahen zoren durch ainen arkbon, den er het zu ainem frumen ritter.
4.
von Felsen, Bergen: ›steil (aufsteigend, abfallend)‹.