güsse,
die
;gus
(der
) wegen der gleichlautenden Umlautform; Plurale dort zitiert.1.
›Wasserschwall, plötzliches und schnelles Ausbreiten von Wasser und anderen Flüssigkeiten‹; speziell: ›Überschwemmung, Hochwasser, Flut‹.Obd.
Phraseme:
die grosse güsse
auch: ›Sintflut Noahs‹.Syntagmen:
die g. über jn. gehen lassen; die g
. (Subj.) anfangen / kommen / verlaufen / wären, etw. hinreissen / zerbrechen, schaden tun, jn. wohin treiben; g. wasser; die freie / grosse / schnelle g
.Wortbildungen:
güsbette
güsholz
güsgrabe
Belegblock:
lieben freunt, ich wolt gern scheißen [...] Der Paur: Ach, lieben frunt seit unverworn! | Dan wo die güß erst an würd gen, | [...] | Die würd uns all darnider reißen.
da kam eyn groß güss von wazzer [...] daz grozzen schaden tet.
auff dem perg sie sider | Funden ainen güssgrabe.
ist aufzwͤschawͤen auf dem guͤszpet und des muͤlners rynnen.
Ich wird uber sie neigen als einen flies des frides und wie ein güß die glori der völker.
Wasser, das auff ein güspet, | Auff ein mül schnell zu-lauffen thet.
3 lb. verbuwen an dem weir, als die güsch den zerbrochen hett.
hat got vertilget die gancze͂ welt mit der grossen güß on acht menschen.
das so merklicher schad von guͥsinen an den wuͦren zuͦn stuͤnde.
Als die gússe pald verlaufft und nicht státikleich fleüsset.
Merz, Urk. Lenzb.
110, 24
; Koller, Reichsreg. Albr. II.
43, 31
; Bastian u. a., Regensb. UB
489, 19
; Vorarlb. Wb.
1, 1268
.2.
›Überfluß‹.Phraseme:
e. S. die güsse haben
›eine Sache im Überfluß haben‹.Belegblock:
di gervalkin [...], di brengit man nicht dem grozen chaam, wen her irer di guse hat.
Ebd.
52, 20
: In alle den wechst kume eyn boum der do nicht si von edilm ruche, der do di guse wechst
(›im Überfluß wachsen‹).
Wann ungeloube dretir | Was niergen noch so starg sin fluz | So do den irre lere guͤz | So cluͤglich konde verstopfen.
v. Tscharner, a. a. O.
32, 15
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