günlich,
Adj.;
in den Ausgabenglossaren, auch bei
BMZ
(1, 592) und
Lexer
(1, 1123), mehrfach Zuordnung zu
guotlich
bzw. zugehörigen Wortbildungen; dies setzt
n
-Einschub (
Frnhd. Gr. §  L
62, 4
) und Schwund des
-t-
infolge Dreikonsonanz (
ebd. §  L
74
) voraus. Schreibgeographisch ist der
-n
-Einschub in weitgehender Übereinstimung mit der Beleglage von
günlich
(gehäuft wobd.), auch semantisch ist Zuordnung zu möglich, aber keinesfalls zwingend; Gleiches gilt für Zuordnung zu , (Adj.); Bedeutung über das Normalmaß hinausgehend schlechtbestimmt.
›herrlich; auf mystische Heiligung hinzielend; freundlich, gnädig (von Gott)‹.
Gegensätze:
 2.
Wortbildungen:
günlichen
›verherrlichen‹,
günlichheit
.

Belegblock:

Euling, Kl. mhd. Erz. (
nobd.
,
E. 15. Jh.
):
o plut gunnlicher ere, | du pist mein schacz, mein reichtum güt.
Voc. Ex quo G
187, 1
(
alem.
,
1451
/
7
):
Gloria [...] er oder guͤnlicheit.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
als alle die krefte versamment sint, sinnelichen und guͦnlichen und bewegelichen krefte, in die obersten, in den grunt, dis ist der ingang.
Schmidt, Rud. v. Biberach
102, 16
(
whalem.
,
1345
/
60
):
volbringung der guͤnlicher minne ist in dem vatter land, nút hie vf dem weg.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
2796
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
wenn der lib nach sel gebirt | Geguͦnlichet von Gotte wirt.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
Daz ande bild ist guͦnlich und da bi stat geschriben: [...] ,únsers herren bruͦder‘.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
Gúnlich si gott in dem himel, und in erden si frid.
Voc. Ex quo F
110
; G
188
.