exponieren,
V.;
aus
lat.
exponere
›darlegen, offenlegen, zeigen‹
(
Georges, Neub.
1, 1999
).
›einen Text (satz- bzw. versweise) auslegen, interpretieren, übersetzen‹; ›etw. deklamieren, (mit dem Ziel der Belehrung) vortragen‹; ›öffentlich über etw. reden, dozieren‹.
Bedeutungsverwandte:
 11,  1,  12, ; vgl.  2,  1, ,  8,
1
 912.

Belegblock:

Luther, WA (
1528
):
So sie dis kuͤnden, sol man yhnen den Donat und Cato zusammen fuͤrgeben, Den Donat zu lesen, Den Cato zu exponiren. Also das der schulmeister einen vers odder zween exponire, Welche die kinder darnach zu einer andern stunde auff sagen, das sie dadurch eynen hauffen lateynischer wort lernen.
Ebd. (
1545
):
Solchs hat Paulus Ro: 5. exponirt, wenn die Sunde nit da were, were todt weg und hell hett kein recht.
Fischer, Folz. Reimp.
21, 90
(
Nürnb.
1480
):
Darvon wir nit welln conversirn | Sunder gelert lan exponirn.
Sachs (
Nürnb.
1556
):
Bat, im die ding zu declariern, | Nach dieser glos zu exponiern.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Si [schuolmaister] tuond mengem zehen vers exponieren, | Er hett recht genuog an vieren.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Exponiren / außlegen / erklaͤren / verdolmetschen [...]. Er hat etlich zeilen im Cicerone exponiert.
Schulz/Basler, Neub.
5, 523
 f.