eräugen,
ereigen,
auch
eräugnen,
ereignen,
V.;
zum Nebeneinander der Formen (wohl unter dem Einfluss von eignen
) vgl. Dwb, Neub.
f.; 1691.8, 1574
1.
›(jn.) etw. sehen, erkennen lassen; (jm.) etw. vor Augen stellen, zeigen, sichtbar machen‹; Belegblock:
[Christus] hab seiner Goͤttlichen gewalt nicht gebraucht noch seine almechtige Krafft ereuget.
Solchs er [Fuchß] am Hanen hat ereigt, | Wie diese folgend Fabel zeigt.
So [...] der almechtige got [...] merglich vil gute und gnade irewgent und irtzeygt hatt, ist zu verhoffenn [...].
die iungen seyen vndertenig den alten. Wann ereugent
[nd. Bibel 1478:
bewysent;
beweisetLuther
1527, 1. Petr. 5, 5: ]
einander all demútikeit. Gelobt sey Gott der Schoͤpffer dein / | Der solch wunder werck ereigt.
únser herre gôss usser sinem hertzen wasser und bluͦt: wasser dar umbe daz er erôgti daz sin bluͦt dester volliger wurde.
wenn si im besigelt brieff oder geloubsami kuntschaft eroͤgen, [...], so welle er inen darumb ouch genuͦg tuͦn und unclaghaft machen.
weliches hin- und widerfaren under gemainer burgerschafft viel zanck und unruo eraigete.
2.
›sich erkennen lassen, zeigen, offenbaren, manifestieren‹ (vom Beginn von Subjektgrößen gesagt, die dem Zeitverlauf unterliegen; generell); im Einzelnen z. B. ›ausbrechen‹ (von der pestilenz
); ›geschehen, sich ereignen, eintreten‹ (von Begebenheiten, Ereignissen); ›sich vollziehen, realisieren‹ (von Handlungen); ›in Betrieb gehen‹ (von bergwerken
); vereinzelt von Personen gesagt: ›auftreten‹ (von rottengeistern
); Syntagmen
(refl.): sich e., j
. (z. B. die landläufer / rottengeister / tyrannen
) sich e., etw
. (Subj., z. B. der glaube / verdrus, die aussage / irrung / pestilenz, das bergwerk / kräuticht / urteil / werk, die wetter
) sich e., j. / etw
. (Subj.) sich
[wie] (z. B. ganz / groslich / schwind / ungetreu / verborgenlich / war
), [wann, wo] (z. B. gegenwärtiglich / hernach, am himmel, an der teuerung, auf js. wort, bei js. gezeiten, in der inquisition, in den geschichten
) e
.Wortbildungen:
eräugung
Belegblock:
viel Tyrannen und Rottengeister werden sich ereugen.
alliu ir klage und leit ist, [...], daz si [tugent] sich niht ganze eröugen noch volle bewîsen noch darîn bilden enmac.
als etliche bergknechte befunden, das sich das bergwerg bei Gladenpach ereugen solt.
vordriss unnd irrunge, dy sich eroygen unnd begeben muchten.
das er seinen erben [...] nach erfindung und ereugung des bergwergks anzuheben funffzehen iar [...] frist und freyheit haben [...] soll.
wo sich in denselbigen seiffen und waschwergken einicherley genge, welcherley metalls ertzt goldt [...] im gantzen steyne ereugen und bfinden wurde.
welche [pestilents] sich zu Nuremberg umb sant Jacobs tag desselben jars so großlich ereugt, das oft ein tag bey 100 und 10 menschen sturben.
die alten, vergangen geschichten, [...], so sich bey unsern gezeyten bißher erewgt haben, unwidersprechliche zewgknuß und anzaigung geben mögen.
In den menschlichen geschichten ereugent sich das gotlich urteil so verborgenlich.
Christus. Sünder, meyn gnad wer dir geneygt, | Wenn sich ereygt | Ein gantzer glaub auff meine wort.
als etzwas aventuͥrlicher sachen, es sy an silber, isen, stahel [...] sich eroͤiget und in uͥnserm lant [...] erfunden hant.
nachdem sich die lanntlöffe gegenwürtiklichen schwinde und ungetrüw erouͤgen und mencherlay gewerbe geschehen und doch nit offembar ist.
so bald sich die schnellen wetter am himmel eröugten.
Küther, UB Frauensee
413, 7
; Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
36, 24
; Ermisch u. a., Haush. Vorw.
130, 29
; Wutke, a. a. O. ;
Schweiz. Id. f.;