erzketzer,
der
.
›Schlimmster aller Häretiker‹;
zu  2, .
Gehäuft Texte der Reformationszeit.
Wortbildungen:
erzketzerei
,
erzketzernest
.

Belegblock:

Luther, WA (
1512
/
8
):
so er muͦde worden, die schrifft zu marteren, [...] geht das wetter ubir mich, und byn da eyn ertzketzer, ketzer, abtrunniger, yrriger, freveler, ubelreder.
Kehrein, Kath. Gesangb. 1, S.  (
Nürnb.
1631
):
Eben also hat gethan Harmonius ein Syrische Ketzerfrucht, vnd der Ertzketzer Apolinaris.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
das wur [...] das ertzketzernest Mulhausen [...] erobret und in unser gnad, ungnad empfangen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Solchs darf aber niemands sagen, oder er wurt für ain erzketzer geachtet oder für ain abtrinnigen von der kirchen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
schrift, darin obg’melter pabst von obbemelter stücks [...] wegen ,archiheresiarcha‘, das ist ,erzketzer‘ gescholten wirt.
Das haben die päbst gar nit leiden mögen, haben’s für die gröst ertzketzerei gehalten.
simonei (so in den geistlichen rechten die erst und gröst ertzketzerei g’nant wirt).