erwenden,
V.;
teils mit Rückumlaut; durch semantische und im Prät. (Apokope in der 3. Pers. Sing.) formale Überschneidung mit ist eine sichere Zuordnung der Belege nicht immer möglich. – Älteres und mittleres Frnhd.; mehrfach narrative Texte gebundener Form.
1.
›etw. (von jm.) abwenden, verhindern, verhüten‹; ›jn. aufhalten, von einem Vorhaben abhalten, abbringen‹; auch: ›etw. (einen Vorgang, die Ausbreitung von etw.) aufhalten‹; Syntagmen:
der teufel e
. (absolut); jn. e., etw
. (z. B. das feuer, js. mut, den bruch des schiffes, eine geiselnfart, js. reise
) e
.; jn. e. S
. (z. B. der reise, des ewigen sterbens
) e
.; jn. von js. tod
›Tötung‹ e
.Belegblock:
in bevaldin hatte got | darumme, daz er wolde, | als er nicht insolde, | irwendin sînis herrin mût | von dem vorsatze gût.
Des schiffes bruch wart kume irwant, | Man zoch ez ganz an daz lant | Und ist mit ganzer not genesen.
Hastu icht gutes begunnen, la den tufel nicht erwenden.
dein zärtleich iunkfraulich gestalt | sol vns genad erwerben | erwend vns ewigs sterben.
Wir múgint nút erwenden des: | Ob es in wirt, si toͤtent es (das kint).
swa fúre ufgat [...] und die burger vor dem fúre ain hus nider brechen darumb, daz man daz fúre erloͤsche und verkom und erwende, und [...].
Oetas het der rais in [Josan] gern erwendet, | ja, vorcht er, das der küene | sein werdes leben im werde dort verendet.
do man in [Persibein] reiten sach mit diser maide | alls volck hiet in erwenndet gern, | den durch sein iugenndt hetẹn vmb in vil layde.
Munz, a. a. O.
236, 6
; Phraseme
(subst): ane / sunder erwenden
›ohne Umschweife‹.Belegblock:
Ich wil dich hûte sendin | zu himele ân irwendin.
Er swur sundir irwenden | Bi Gote, der ewic ist, | Disse dinc die hetten vrist.
Die frawe die mit dir stat | die mag noch lang mit dir | stan vnd blibet by dir eß | erwende dan an dir.
doch erwante die geischelfart do.