ertrachten,
V.
1.
›etw. erdenken, ersinnen; sich etw. vorstellen‹;
vgl.  58, (V.) 23.
Bedeutungsverwandte:
 5,  6,  10; vgl.  1,  4,  6.
Wortbildungen:
ertrachtung
›Sinnen, Trachten (auf etw.)‹ (dazu bdv.: vgl. ,
die
,
1
 1).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1521
):
ir bauet euch groß palläst nach allem wollust mit besonder ertrachtung neuer künsten.
Luther, WA Br. (
1523
):
darauff hoch benante stathalter, Churfursten, fursten vnd stende auff [...] dißer zeyt keyn trostlicher hofflicher mittel haben ertrachten kunden.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
wy er bosse funde unnd artikele uff register [...] er tracht hette.
Thiele, Minner. II,
15, 222
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
wann ich sus nit ertrachten kan | das ich múg haben werde froͤd.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1500
):
damit niemandts kain geverlichen ußzug oder inred hiewider mog ertrachten oder in wegen bringen.
2.
›etw. erfassen, einschätzen‹; speziell auch: ›rechnen; etw. berechnen‹;
vgl.  57, (V.) 2.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  3, (V.) 4,
1
 8.

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Her was ouch der erste der yn mass zal ader gewichte ertrachte.
Maaler (
Zürich
1561
):
Ich hab eigentlich all mein vnglück Ertrachtet vnd ermaͤssen.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Dann unwissend der buͦchstaben mag er minder rechnungen falsch ertrachten.