erspähen,
V.
Älteres Frnhd.; im 15. Jh. auslaufend.
Belegblock:
want sî ouch nicht hattin schrift, | darin man gote pflît irspên, | des mochtin sî in nicht irsên | mit den ougin der kentnisse.
In mynen wec hat er [got] geleit | Vinsternisse [...] | Daz ich da von nicht mac gesehen | Noch mac gar eygentlich irspen | Waz mir wol ebne gezeme.
Da mag dir von mir als vil gütz beschehen, | Als du ettwen in der kilchen macht erspehen.
won [únser vrowe] [...] hat me erspehet und ervaren der goͤtlichen toͤgni denn ie engel oder mentsch.
Ernestus kam auf das palast, und er erspecht, das der kaiser sunder mit dem pfaltzgrafen allain was.
das nyembt sy kunnd gesehen | noch sunst von ir gelesse | mocht fŭes tritt nye kain man von in erspehen.
2.
›etw. auskundschaften, erforschen‹; ›etw. entdecken, herausfinden‹; negativ konnotiert: ›etw. ausspionieren‹ (im Unterschied zu 1 stärker als aktives Handeln akzentuiert); Obd.
Belegblock:
Ausspurer od’ erspeher. explorator.
und [der von Wurtenberg] schihte zwene vorriter, die sache zuͦ erspiehende.
er [der haideschiliche man] zech die knecht | Ir wÿs waͤr nitt rechte | Und weltend im sin land er spechen.
ob si sey lebennd oder tod, | diss kan ich palld vnd aigenlich erspehen.