erseigern,
in 2 meist
erseigen,
V.;
zu
mhd.
erseigen
›versiegen machen, erschöpfen; Münzen prüfen und aussondern‹
(
Mwb
1, 2068
).
1.
›etw. (finanziell) erschöpfen, ausplündern‹; speziell: ›etw. (einen Brunnen) austrocknen, versiegen machen‹; vgl. (V., unr. abl.).
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  2a, ,  3,  1.
Wortbildungen
erseigerung
›Plünderung‹ (dazu bdv.: ,  3).

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor.
819, 11
(
Lübeck
1639
):
Ein vndanckbarer ist wie ein duͤrrer Wind / der die Brunnen außtrucknet vnnd erseigert.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
ist das römisch reich ân seiner aignen vast wüesten herren schinderei und ersaigerung von den Teutschen im nidergang.
dardurch der kaiserlich sekl, die camer des römischen reichs gar erseigert wurden.
2.
›(verbotenerweise) etw. (die besseren Münzen) aussuchen‹; auch: ›etw. (die Normierung von Maßen, Gewichten) ermitteln, prüfen‹;
vgl.  6.
Bedeutungsverwandte:
 12,  5, (V.) 6,  1,  10; vgl.  6, .

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Da kopft man hie den Kemnater [...] und mit im den reichen Muntzmaister [...]. sie heten die ietzigen weissen muntz ersaigert.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1521
):
waͤrden [...] darzuͦ geordnet, [...] yedem kannengiesser sins waͤrcks [...], ein stuck [...] zuͦ probieren, und daͧby ouch ir gewicht und waͧgen zuͦ erseygen.
Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1343
):
Wann grozzer schad davon erstanden [...] ist, daz man ainen pfenning auf den andern gesuocht und ersaigt hat.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
so verpietent mein herren, daz fuͤrbaz niemant chainen pfenninck [...] noch chainerlay muͤnzz ersaigen noch ersuͦchen sol.