erschiessen,
V., unr. abl.
– Heterogenes Bedeutungsspektrum: 1 und 2 bezogen auf Handlungen des Tötens und Zerstörens; 3 behandelt Ziele, Ergebnisse und Wirkungen von Handlungen und Vorgängen; unter 4 und 5 finden sich rechtsrelevante Verwendungen.Syntagmen:
jn
. (z. B. eine magd, das böse weib, die jünglinge
) e., etw
. (z. B. einen wolf
) e., jm seinen hund e., jn
. [wie] (z. B. durch den arm, für ein wild, mit bogen, mit einer büchsen, mit geschos, wie einen hund
) e
.; j. von dem donner, den feinden erschossen werden
.Belegblock:
sol er [Kain] also von Lemech, wie yhm sein knabe weiset, fur ein wild erschossen sein.
ob er schon [im namen Gottes] erschossen oder erstochen würd, so stirbt er wol.
wer den Berg anrüret / sol des tods sterben. [...] er sol gesteinigt oder mit Geschos erschossen
[nd. Bibel 1478:
dorchschaten; 1522:
dorch gesteken;
erstochenMentel
1466 / Eck
1537: ; Var. 1475
durchstochen2
–1518: ]
werden / es sey ein Thier oder Mensch. es wurden vil wunt, | erslagen und erschassen | zum nechten in der strassen.
das boͤse wip von dem tunre wart erschossen.
Belegblock:
der kaiser hett gantz kain speis in dem schloß, das ser erschossen was.
Es was ain genädiger krieg; man erbrach nichtz im land, dan was erschossen ward.
3.
›gedeihen; sich gut entwickeln‹; meist ütr.: ›(jm.) von Vorteil, dienlich, behilflich sein‹; ›jm. gut (seltener: schlecht) bekommen‹; ›etw. bewirken‹; ›(jm. / e. S.) etw. / nichts nutzen, helfen‹; Bedeutungsverwandte:
1, 1; 2, 13, (V.) 3, 3, 2, , , 1; 2; 3, (V.) 3, 2, 1
3, 7, 5, 1, , , , ; vgl. 13, 4, , 2, 1
4.Syntagmen:
j
. (z. B. die schar der engel / menschen
) e
. (absolut); got
(Subj.) etw. e., es
(Subj., unpersönlich) (an / bei jm.) nichts / wenig e
.; etw
. (Subj.) [wie] (z. B. wol, in gottes segen
) e
.; etw
. (Subj.) jm
. (z. B. der jugend, seiner heiligkeit, dem bistum, den verständigen
) e., etw
. (Subj., z. B. der wein, freundschaft / liebe, übeles, js. genies, die früchte
) jm. e., etw
. (Subj.) jm
. [wie] (z. B. übel / wol, nicht genugsam, aus e. S., mit gottes hilfe, zum vorteil, zu guter lere, zum guten / höchsten / urteil, zu gnaden
) e
.Belegblock:
Den verständigen alls erschießt.
ich straff und leere eüch alle tag, aber noch wil es nichts erschiessen.
Den [Arbeitern] wuͤndschen wir das jhr genieß, | In Gotes segen wol erschieß.
Daß erschosse, vnd ersprosse, | Menschen vnd der Engel schar.
Sein furstlich gnad ist auch allen tailen [...] mit gnediger hilf, rat und beystand nit wenig, sonder zum hochsten erschossen.
Do die [gesinde] sahen, daz im [geselle] der win ze wol erschoss, [....] do grifen sú in ane.
als wenig ein kleines troͤphli erschússet in der hohen tiefi des meres, als wenig erschusse an der erfúllunge diner begirde alles, daz dú welt geleisten mag.
Das bad erschoß in also wol | Das sy noch hüt sindt freuden fol.
das [fruͥntschaft und liebi] uns wol erschossen hat und uns mit gottes helfe in kuͥnftigen ziten wol [...] erschiessen mag ze guͦte.
ward der win fast gutt, gott erschos es.
Got behiet uns vor dem roten mer, lasse uns sin heilsam wort nit zum urteil, sunder zuͦ gnaden erschiessen!
wann wyder ŭwern rechten heren kriegen, mag ŭch nŭt dann ŭbels daruß erschiessen.
so es dem menschen solt in seiner hand stohn, so wurds manchem übel erschießen.
Warzuͤ ists inen aber erschossen, oder wie hat sie die gemeind dessen genießen lassen?
wann do der frumb arm ersach das dem sein smaichen so wol erschossen was do bat er [...] das auch von im zelernen.
in diser vart | mag du mir wol erschiessen, herzen freulin zart.
waz ir ainem wol derscheusset, | daz dw andern dez verdreuzzet.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 360, 42
; Rennefahrt, Statut. Saanen ;
Jörg, Salat. Reformationschr.
190, 9
; Bächtold, N. Manuel. Papst
84, 1419
;