erscheinen,
V., unr. abl.;
zu
mhd.
erschînen
›sich zeigen‹
(
Mwb
1, 2056
ff.);
eine eindeutige Abgrenzung zu (V.) ist nicht immer möglich.
1.
›leuchten, erstrahlen, erglänzen‹;
vgl.  8.
Älteres und mittleres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1; vgl.
2
,  5.
Syntagmen:
etw
. (Subj., z. B.
der schild, die tafel, das gewand
)
e
. (absolut);
die sonne
[wann] (z. B.
die ganze faste
)
e
.;
jm. / e. S. e
.;
etw
. (Subj.)
durch ein zeichen, das liecht
(Subj.)
an / in jm. e., die erde
(Subj.)
von seiner majestät, j. von gold, rubinen e
.
Wortbildungen
erscheinlich
›strahlend, glänzend‹ (dazu bdv.: ).

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz götlîche lieht erschînet an vünfleie liuten.
Jostes, Eckhart
80, 8
(
14. Jh.
):
daz liht der weisheit in im niht erschinen ist.
Beckers, Bauernpr.
54, 30
(
Köln
1515
/
8
):
wie wenich die son vp den seluen dach schynet / so vil erschynet sy die gãtze faste͂.
Voc. Teut.-Lat.
c iijr
(
Nürnb.
1482
):
Außprechenlich. od’ erscheynlich. emicate [...] id est splendide.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
do erschein die tavel und erluhte daz munster glicher wis als ein blickze.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Den [schilt] sach man ee derscheinen | Von golt und von rubeinen.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
135, 31
;
Bauer, Imitatio Haller
101, 23
;
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›an einen Ort kommen; sich an einem Ort einfinden‹; im Einzelnen: ›zusammenkommen, sich versammeln‹; ›ankommen, auftauchen‹; ›bei jm. aufkreuzen‹; ›vorstellig werden, sich melden‹; ›Präsenz zeigen‹ (z. B. von Obrigkeitsorganen); ›dienstbereit zur Verfügung stehen‹;
vgl.  1.
Phraseme:
j. durch jn. erscheinen
›jn. vertreten‹.
Bedeutungsverwandte:
,  1,  1, ,  19, ; vgl.  1,
1
,  224,  11.
Gegensätze:
 2,  2; vgl.  1, .
Syntagmen:
j
. (z. B.
der kurfürst / schuldner, ein grimmer man, eine anzal bischöfe, das volk, die amtsmeister / bauern / zinsleute
)
e
. (absolut);
j
. [wann] (z. B.
alsbald, an / auf dem gesezten tag, auf ort / zeit, auf dem dingtag, auf das nachtmal
›beim Abendessen‹,
in jares frist, zu rechter zeit
), [wo] (z. B.
an / vor dem gericht, auf dem markt, bei jm., gegen den richter, im / zum, vor dem rechten, vor jm., vor einem rat, dem anblik gottes, zu der obrigkeit
), [wie] (z. B.
fleissig / persönlich, eigener person, der erste
›als Erster‹,
in / mit gehorsam, mit den pferden, jm. zu eren
)
e
.;
der (nicht) erscheinende antworter
;
im beisein der erscheinenden
(subst.).
Wortbildungen
2
erscheinung
1 ›Termin der Versammlung‹ (dazu bdv.: (
die
2, ).

Belegblock:

Luther, WA (
1531
):
der Kurfurst zu Sachsen der aller erste erschein.
Köbler, Ref. Wormbs
110, 4
(
Worms
1499
):
vnd in iares frist nyemant erschyene der sich soͤlicher habe [...] vnderstünde anzune͂men.
Köbler, Ref. Franckenfort
70, 6
(
Mainz
1509
):
Woͤllen wir das die selben durch iren anwalt zu erschynen vnd zu handeln verbunden sollen sein.
v. Ingen, Zesen. Ged.
383, 29
(
Breslau
1641
):
damit die Lust nicht etwa durch langen Verzug gelindert wuͤrde / erscheinet sie [Freundin] alsbald mit Ihren Pferden.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
991
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Wan da erschain ain grimmer man, | Der zornenklich uff inn kam.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
graff von Newenaer, ist erschinen durch des bischoffs von Cölen cantzler und marschalck.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Iedoch hetten sie mertails sich entschlossen, uf das nachtmal bei im zu erschinen und in also unverschenlich zu überfallen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
solle derselbe [marktrichter] [...] die ganze burgerschaft mit ordnung zusamben beruefen und derselben drei tag zu vor die erscheinung ankinden lassen, auch an den bestimbten tag der erscheinung [...] mit der gloggen ein zaichen geben lassen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
39, 20
(
tir.
,
1464
):
wenn ich nu chüm vnd erschein vor dem anplik meines gottes.
Luther. Hl. Schrifft.
Apg. 25, 2
;
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
6, 2
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
302, 8
;
Wickram
4, 21, 7
;
Mell u. a., Steir. Taid. ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
16, 26
;
Rwb  f.;
3.
›plötzlich sichtbar werden; (am Himmel, Horizont, aus der Erde) auftauchen, aufsteigen‹;
zu  3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Wortbildungen:
2
erscheinung
2 ›das Auftauchen, Sichtbarwerden (von Himmelskörpern)‹; metonymisch auch: ›(sichtbare) Gestalt‹.

Belegblock:

J. W. von Cube. Hortus
85, 5
(
Mainz
1485
):
Die grosser schelwuͦrtz erschynet wen die schwalben zuͦ lande kommen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
66, 13
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
In der selbin provincien der leytstern ny ist irschenen.
Sermon Thauleri
14va, 23
(
Leipzig
1498
):
ein gleichniß des liechtes erschein auß wendig das es seine gesellen sahen.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
151r, 11
(
Leipzig
1588
):
Im 78. Jahr [...] ist auff einen Cometen / der in gestalt eines Pfeils erschienen / ein schrecklich gros Erdbeben entstanden.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Denn also werden deß Gestirns erscheinungen eher in dem Gemuͤth deß Menschen erkandt; alß an dem Himmel geschehen.
Zum Exempel wil ich fuͤrnehmen die jenige Sonnen⸗finsternuͤs [...] die [...] ehe sie erschienen / verkuͤndiget worden.
Gille u. a., M. Beheim
1249, 84
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Nun ist ain frag, ob der stern vor | pei czweien ader ainem jar, | ee Cristus wart geporen, | Den kungen sein erscheinung breht | oder erst in der selben neht | der geburt.
Luther. Hl. Schrifft.
Apg. 27, 20
;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
521
.
4.
›jm. erscheinen, (für jn.) in übernatürlicher Weise sichtbar, wahrnehmbar werden‹; meist im Sinne von: ›(als Vision, Trugbild, Spukgestalt, Wiedergänger u. dgl.) auftreten‹;
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 2,  1, , (V., unr.) 13.
Syntagmen:
etw
. (Subj., z. B.
geister / gespenster
)
e
. (absolut);
j
. (z. B.
der bruder / geist / teufel, verstorbene ritter
)
jm. e., etw
. (Subj., z. B.
die säule / tafel, das tier
)
jm. / e. S. e., j. / etw
. (Subj.)
jm
. [wann] (z. B.
an dem montag, im xten jar, in der nacht, nach x tagen, abgelöschten liechtern
), [wie] (z. B.
gesichtiglich / grausamlich / gros
), [wo] (z. B.
auf einer wolke, im traum
)
e
.;
jm
. (z. B.
dem einsiedler, menschen
)
e., js. gesicht e
.;
das erscheinen
(subst.)
der zeichen
.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
Wann dir der gaist erscheindt, so nym den spruch in Moyse Deutronomi wol gerüst Vnd sprecht [...].
Ebd. (
1535
):
Es ist ein druck ausgegangen, als von einem gespenst, dem Pfarher zu Stasfurt, ynn diesen nehester wigennacht erschienen.
Ders. Hl. Schrifft.
Weish. 17, 6
(
Wittenb.
1545
):
Es erschein jnen aber wol ein selb brennend fewr / voller erschrecknis.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
[ist das gespänst] nach abgeleschten liechtern aber wiederumb erschienen, und da gewesen.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Dar nach in der selben nacht | Erschein myme gesichte | Daz vierde tier an slichte.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
83, 28
(
omd.
,
1487
):
nach dreÿssig tagen ist ÿm der vorstorben Ritter irschrocklichen irschÿnnen.
Wiessner, Wittenw. Ring
2290
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
Ein traum gevie die sinne, | Dar inn die obrest Minne, | [...] | Aigenlichen mıͤr derschain. | Nakent was sei.
Lauater. Gespaͤnste
12r, 2
(
Zürich
1578
):
Der erst teil dises buͦchs / das Geist vnd Gspaͤnst erschynind.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
61, 69
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
wie oft der tewfel dem menschen erscheint, den er anweigt, vnd derzaigt in ainr gestalt oder sust sich offenpart ausswendig.
ders. Hl. Schrifft.
Mt. 17, 3
;
Hübner, a. a. O. ;
Langen, Myst. Leben
177, 14
;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Glatz, Chron. Bickenkl. ;
Roth, E. v. Wildenberg .
Vgl. ferner s. v.  3.
5.
›sich als Gottheit in sichtbarer Gestalt manifestieren, sich jm. zeigen, offenbaren‹; ütr. auf die Epiphanie Christi auch: ›in die Welt kommen‹;
vgl.  3.
Zur Sache:
LThK
3, 940
f.
Überwiegend Texte religiösen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 23, (V.) 3,  1, , ; vgl.  2,  9, .
Syntagmen:
j. / etw
. (Subj.)
jm
. (z. B.
dem bischof, unserer frau, seinen jüngern
)
e., jm
. [wie, wo] (z. B.
äusserlich / öffentlich / sinlich, in dem schlaf, mit seiner gnaden, zu
[+ Ortsname])
e
.,
j
. (z. B.
got / Christus, der engel / herre, der heilige geist, die heilige frau
)
jm
. [wo]
e., etw
. (Subj., z. B.
die erbärmde, das götliche liecht
)
jm
. [wo]
e
.;
j. / etw
. (Subj.)
an / in / über jm., durch die jungfrau, in dem tauf / werk e
.;
der erschienene Christus
.
Wortbildungen
erscheinerin
›Helferin, Trösterin (mit Bezug auf die Gottesmutter Maria)‹ (dazu bdv.:  1).

Belegblock:

Luther, WA (
1521
):
wie der hailig gaist in ainer gestalt der tauben erschinen ist Christo.
Ebd. (
1524
):
das Gott Christum seinen Son hat ins fleisch komen lassen, das er uns Menschen erschiene und uns erleuchtete.
Ebd. (
1540
):
Darumb [...] ligt grosse macht daran, ob man gleube an den erschienenen oder zukuͤnfftigen Christum.
Ders. Hl. Schrifft.
1. Joh. 3, 8
(
Wittenb.
1545
):
Dazu ist erschienen der Son Gottes / das er die werck des Teufels zurstöre.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
vil reden ist ein wâr zeichen, daz got in mir niht erschînet, niht enwachet, niht enwürket.
dô er überwunden hâte sîn leit, dô erschein im ouch ûzerlîche unser herre vrœlîche.
Feudel, Evangelistar
6, 34
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
In der czit irscheyn der engil unsis heren Josephe in dem slafe unde sprach: [...].
Vetter, Schw. zu Töß (
halem.
, Hs.
15. Jh.
):
do erschan ir die hailig frow sant Elisabet.
Schmidt, Rud. v. Biberach
33, 21
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Cristus erschein ze Emaus, do er erstvͦnt von dem tode.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
durch der willen und tröstung unnser lieben frawe einem geistlichen diener [...], als sy [...] aller sünder [...] ein genädige helfferinn und erscheinerinn ist an irm ennde.
ders. Hl. Schrifft.
1. Mose 12, 7
;
2. Mose 16, 10
;
Mk. 16, 9
;
Quint, a. a. O. ;
v. Tscharner, Md. Marco Polo
6, 27
;
Roloff, Brant. Tsp.
413
;
Schmidt, a. a. O.
132, 23
;
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
144, 12
;
Klein, Oswald
126, 21
.
Vgl. ferner s. v. ,  10,  1,  3.
6.
›sichtbar, erkennbar sein / werden; jm. als Erfahrung zuteilwerden‹ (von sachlichen Bezugsgrößen, darunter von Beschaffenheiten, Zuständen u. dgl.); auch: ›zum Vorschein kommen, sich ausprägen‹; ›ins Auge fallen‹;
vgl.  3.
Gewisse Beleghäufung für Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Tit. 2, 11
(
Wittenb.
1545
):
Denn es ist erschienen die heilsame gnade Gottes allen Menschen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
In dem ist uns erzeiget und erschinen gotes minne an uns, wan got hât gesant sînen einbornen sun in die werlt.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1444
):
wolten wir dieselben tat und raubrey, also an uns erschinen, ewrer erberkeit nicht verhalten.
Ebd. (
1449
/
50
):
die [panier] auch alsdann etliche jare offenlich und vor meniglich steckoten und erschinen.
Merzdorf, Historienb. (
alem.
, Hs.
2. H. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Do nú got von himelrich sinen erschinen ernest ansach.
Lauchert, Merswin (
els.
,
1352
/
70
):
in der selben stvnden also knv́wende v́rschein mir die minnende v́rbermede gottes.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
7, 11
(
els.
,
1362
):
Das dirte ist ein erschinen der zeichen des lidendes vnsers herren.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
da mit [stehelin hefft nole͂] zuͦ zchefftenn die wunden des angesichtz. vff das die mol [...] dester subtiliger erschine͂.
der and’ sin ist mit eim glüenden isin od’ golt d’ ist gezem den erschinenden adern.
Roloff, Brant. Tsp.
2394
(
Straßb.
1554
):
Das sie [Tochter Sion] kein freüd noch lust mehr hab | Das ist an dir heüt wol erschinnen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
53, 4
(
tir.
,
1464
):
da verswant das liecht als pald, vnd die heilig sel die erschain als die chlarhait mit allen tugent.
Vgl. ferner s. v.  13,  3.
7.
›sich präsentieren, zeigen; (wie etw.) aussehen, auf die Wahrnehmung von jm. wirken‹; auch: ›(bei jm.) den Anschein erwecken‹; speziell von Personen: ›sich in einer bestimmten Art und Weise zeigen, verhalten‹;
zu  8.
Bedeutungsverwandte:
 1, (V.) 2; vgl.  2,  3, (V.) 4.
Wortbildungen:
2
erscheinung
5 ›Aussehen, Gestalt‹ (dazu bdv.: vgl.  3,  8,  7).

Belegblock:

Luther, WA (
1521
):
das sie gantz reyn erscheynen und nichts da bleybe, das zu vergeben sey.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
Der mann gedacht, dieses soll wol die ungebrennte aschen [...] seyn, daran die erste prob zimlich guͦt erschienen.
Strauch, Par. anime int.
24, 21
(
thür.
,
14. Jh.
):
alse dise engile undirscheidin sint, also ist ouch ir dirschinunge.
Anderson u. a., Flugschrr.
1, 2, 24
(
Leipzig
1520
):
hette ich wol gemeint / der Antechrist (welcher nun nach tzu sein erscheint) solte noch lang nicht geborn.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
wie groß die Erdscheibe dem im centro des Monds gesetzen auge erscheinen koͤnne.
Gille u. a., M. Beheim
74, 118
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ain engel oder teifel | erscheint sich wol man oder weib.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1528
):
durch solichs erscheyndt dein werck kuͤnstlich, lieblich, gewaltig.
Goldammer, Paracelsus
7, 169, 8
(
1530
):
wiewol da zwei erscheinen, so ist es doch in der person oder im wesen éin fleisch.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
21, 13
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
Ein haws erschain irs leibes vein, | das solt ein tempel gotes sein.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
an dem montag erschayn hertzog Maximlian inn ainem rottn, scharlachen manntl.
Munz, Füetrer. Persibein
146, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Die fraw begund erschainen | mit clag solich gepär: | hennd winnden, haisses waynen.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1523
):
wo aber ainer ungehorsam erscheinen wolt, [...].
Vgl. ferner s. v. , (
das
1.
8.
›anbrechen, (nahe) heranrücken‹ (von Tageszeiten, Terminen u. dgl.);
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  13,
1
 4,  3.

Belegblock:

Müller, Faustb.
973, 9
(
Frankf.
1587
):
DJe 24. Jar deß Doctor Fausti waren erschienen.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
ob gleich der Termin so gar nahe vorhanden vnd erschienen ist.
Munz, Füetrer. Persibein
381, 6
(
moobd.
,
1478
/
84
):
nw morgens so der tag erschain.
Vgl. ferner s. v.  4.
9.
›jm. gebühren, zufallen, anheimfallen‹; speziell auch: ›fällig werden‹ (z. B. von Renten); ›eingelöst werden‹ (von Versprechen u. dgl.);
vgl.  5.
Phraseme:
die erschienene(n) gülte(n) / zinsen
u. Ä. ›Außenstände; noch ausstehende Zahlungsforderungen / Zinsforderungen‹.
Bedeutungsverwandte:
 3; vgl.  2, (V.) 5.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1437
):
vuͤnf s. colsch paimentz vur iederen gl., die mir erschennen ind ervallen waeren zo unser liever vrouwen missen assumpcio.
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
dar zu ist man schuldig 1000 gulden irschiner gulte, die auch irschinen ist gewest of sant Mechels dag in obgeschrebener maßen.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
darumb schaff, du nun das dein gelübt erschynen.
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 146
.
Vgl. ferner s. v.  2.