erscheinen,
V.;
eine eindeutige Abgrenzung zu (V., unr. abl.) ist nicht immer möglich.1.
›(jm.) jn. / etw. zeigen‹; auch: ›(jm.) etw. kundtun, verkünden, bekannt machen‹; ›sich jm. zeigen, zu erkennen geben‹; Älteres Frnhd.; gehäuft berichtende Texte.
Syntagmen:
(jm) etw
. (Subj., z. B. jammer, barmherzigkeit / güte / hilfe / milte, die hochzeit, briefe
) e., etw
. (Subj.) [wie] (z. B. gros
) e., js. kunft
(Subj.) sich e
.; jm. e., das [...]
.Belegblock:
dô sî sâhin volgin in | dî brûdre in ir hergewête, | michil wunder sî des hête, | wan sich ir kumft irscheinte.
Domit er uns erschainde, | daz himel und erde / und alleu di werlt | mag kein mensche niht vergelten.
da hy so ist uns czu steür | daz merklichen erscheinigt.
So hat der bischof von Verulan, baͤbstlicher heilikeit bot, uns angezeigt und erscheint, dass [...].
Die hochzeit ließ man erscheinen | Weit unnd ver’ in die lannd.
Mit hundert schiffen ritter vol | Santiber thet sein hilff in auch erschainen.
An ainem morgen sach er gen im her | reitten zwo magdt, dy klage gros erschainten.
2.
›etw. (ein Thema) behandeln, erörtern‹; auch: ›etw. darlegen, auslegen‹; speziell rechtssprachlich: ›etw. vorbringen, beweisen; (jm.) etw. nachweisen, bescheinigen‹; als Spezialisierung zu 1 auffassbar.Wobd.
Belegblock:
Wol wirt ez uns behende | Irscheinet zu gesuche.
Do antwurtete ime Joseph [...]: „den troum wil ich dir erscheinen [...]“.
Ob aber jemands dannenthin widerwertig sin / und nit rechte goͤtliche schrift erscheinte.
Ebd.
504, 25
: Uff solch der Berner clag [...] erscheyntend die botten von Zürch / das [...].
wover min g. h. ire erscheinten fryheiten nit dahin vertrölten.
Es wer dañ das wir oder ein gericht jm vff erscheynung siner notturfft mit recht wyter zuͦ liessen.
Von erschainung ehaftiger not.
3.
›sich an einem Ort einfinden‹; vgl. (V., unr. abl.) 2.
Belegblock:
[der] ist vff den benanten tag vnd zyt nit erschynet.
Wär aber, das der, [...], uf das hofgericht nit kaͤm [...] und ouch kain ehaftin erschainte.