erschaz,
der
;
–/erschäz, erschätze
.
1.
›Abgabe, Handänderungsgebühr beim Wechsel von Gütern, sei es beim Kauf, bei der Entlehnung oder durch Erbschaft‹;
vgl.  710.
Wobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
 6,  5,  1, ; vgl. , (
die
24.
Syntagmen:
den e. fordern, jm. e. schuldig sein
;
der e. etw. bringen
;
etw. an e. zalen, ane e. leihen, etw. für / zu e. geben, jn. mit e. bekümmern, jn. um e. anfordern / ansuchen
;
der gebürliche / gewönliche / rechte e
.;
der abbruch des erschatzes
.
Wortbildungen:
erschatzen
›Gewinn erzielen‹,
erschätzig
›verpflichtet, eine Handänderungsgebühr zu entrichten‹,
erschatzung
(a. 1532; dazu bdv.:  1).

Belegblock:

Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
[ist das pundisch heer fur die statt Bamberg gezogen] und dabey ain merklich gelt von der statt und landschaft daselbstumb fur plunderung und prandschatzung erschatzet.
Maag u. a., Habsb. Urbar
2, 1, 425, 7
(
alem.
,
1361
):
1 tavel wachs, drithalb huͦn geltz, und ist daz vellig und erschetzig.
Leisi, Thurg. UB
5, 497, 5
(
halem.
,
1355
):
dz vorbenempt guͦt ane allen erschatz und ane allen fúrzug lihen ze rehtem lehen.
Welti, Urk. Rheinfelden
86, 8
(
halem.
,
1364
):
wenne sich die hand wandlet, so sol man gen ze erschatz zwe huͤnr.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1430
):
doch soͤllend si einen bescheidnen erschatz zuͦ einer bekanntnuͥsse von den guͤtren geben.
UB Zug
2487
(
halem.
,
um 1495
):
Diser hoff ist ouch erschaͤtzig. nach sag der brieffen.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1538
):
so es ein sun von sinem vater ererbt, so git er von dem guͦt fuͥr den erschatz nit mer dann 5 shilling.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
M. 16. Jh.
):
Wär ouch dem gotzhus zins, ehrschätz, schulden oder buoßen zethuond schuldig weri.
Boner, Urk. Brugg
486, 7
(
halem.
,
1572
):
der der kilchen daselbst eygen, ouch vellig, eerschätzig vnd bodenzinsig ist.
Maaler (
Zürich
1561
):
Eerschatz (der) Laudominium. Eerschatz die dem leheman seinem herren zegaͤben / als ein vereerung eyngedingt sind / so offt die guͤter in andere he͂d kommend.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1496
):
darumb sy mir das guͦt [...] on all handtlon und erschatz min leben lang [...] gelihen haben.
Maag u. a., a. a. O.
406, 19
;
Krebs, Prot. Konst. Domkap.
3565
;
Graf-Fuchs, a. a. O. ;
Leisi, a. a. O.
6, 104, 16
;
150, 17
;
847, 22
;
Kläui, Schweiz. Urbare
2, 4, 33
;
Boner, Urk. Aarburg
126, 38
;
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern ; ; ;
ders., Statut. Saanen ;
UB Zug
516, 26
;
2479, 22
;
Müller, Lands. St. Gallen
29, 30
;
42, 11
;
Merz, Urk. Wildegg
151, 11
;
179, 18
;
Boner, Urk. Brugg
486, 9
;
487, 25
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 339, 37
;
Vgl. ferner s. v.  3.
2.
›in Ehren zu haltendes hohes Gut‹;
vgl.  2.

Belegblock:

Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
so hab innerliche fröude, wenne dir getrenge zuͦ valle, wenne der edele weisse wurt nút geleit in den ereschatz des küniges.
Ebd. :
solt du lieden mit fröuden enpfohen, daz dich so minnecliche widerbildet noch dime geminten Jhesu Christo und dich bereitet in den ereschatz des ewigen küniges.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 448
.