erregen,
V.
1.
›etw. / jn. / sich bewegen, erheben, in Bewegung setzen‹; ütr.: ›jn. anstacheln, aufwiegeln, in Aufruhr versetzen‹; dazu refl.: ›sich aufregen, in Erregung geraten‹; ›sich (gegen jn.) erheben, auflehnen; sich jm. gegenüber feindselig verhalten‹;
vgl.  138.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2,  126811,  4, , ; vgl.  18,
2
 1,  1, (V.) 22.

Belegblock:

Luther, WA (
1520
):
Darnach gibt er [doctor Eck] mir schuld, ich mach ein auffruhr unnd den Adel widder den Bapst errege.
Ebd. (
1525
):
Christus hat seine leer auss befelh seines Vaters ynn die welt bracht [...] und zu erregen und bekrefftigen die schwachen hertzen der menschen hat er den Eyd braucht.
das jn [Landesfuͤrst] Gott eben jnn dieser ferlichen, grewlichen zeit, da schier gantz Deudschland erreget ist durch der Bawren auffruhr, so ploͤtzlich hinweg nimpt.
wir sehen, das der teuffel mit dem Turcken herzu wil vnd erregt dazü eine rotten nach der andern̄.
Ebd. (
1544
):
[die Weisen auß fernen landen] mach es da so ruͦchbar, wie der Juͤden koͤnig geborn sey, das Herodes dafür erschrickt und das gantze Jerusalem sich druber erregt.
Ders. Hl. Schrifft.
Lk. 23, 5
(
Wittenb.
1545
):
Er hat das Volck erreget
[
Mentel
1466:
bewegt
;
Froschauer
1531:
empoͤrt
]
/ damit / das er geleret hat.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
185, 4318
(
Magdeb.
1608
):
im Wasser vnd Erden / | Aller ding samen funden werden / | Durch wirckung der lufft / werm vnd Sternen / | Die alles erregen von fernen / | Das die Kreuter / Thier vnd Metallen / | Daraus wachsen.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Auch ists nicht weißlich, sich zu erregen, | Wider einen starcken zu legen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1584
):
Von den feinde͂ errette mich, | Die wider mich erregen sich.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
234, 8
(
Nürnb.
1548
):
Darumb erreget er [Sathan] dawider [bekentniß des rechten glaubens] alles / was inn der welt hoch vnnd gewaltig ist.
Menge, Laufenb. Reg.
5308
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Weder louffen haben tragen | Sol sin groß in disen tagen | Senfte spatzieren vnd bewegen | In dime huß dich erregen.
Kurz, a. a. O. ;
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
447, 4419
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
2.
›etw. hervorrufen, erzeugen, bewirken‹; unpersönlich: ›entstehen, sich ergeben‹; speziell vom Wind: ›aufkommen, wehen‹; von bergmännischen Einrichtungen: ›gründen, in Betrieb setzen‹; anschließbar an 1;
vgl.  35.
Bedeutungsverwandte:
 12,  5,  1,  4,  34,  3, , ; vgl.  15, (V., unr. abl.) 1,  3.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
regen, den südwind, die pestilenz, tauwetter
)
e., unwillen
(Subj.)
zwietracht e., der wind sich wieder jn., die ketzerei sich, spaltung / zwietracht sich zwischen jm., die winde sich um einander e
.

Belegblock:

Luther, WA (
1531
):
Wenn wir aber undanckbar sein wollen [...], hat er [Gott] die Welt voller Teuffel [...] und lesset dem Teufel raum, daß er ein Wetter anrichte, [...] die Pestilentz errege ec.
Ebd. (
1527
):
sie [lesterer] werden nicht auffhoren, und wirdt sich noch diese und jhene ketzerej mehr erregen.
Ders. Hl. Schrifft.
Ps. 78, 26
(
Wittenb.
1545
):
ER lies weben den Ostwind vnter dem Himel / Vnd erregt
[
Mentel
1466:
fuͦrt
; Var. 1475
2
–1518:
fuͦrt ein
; nd. Bibel 1478:
ledde
;
Luther
1528 /
Eck
1537:
bracht
]
durch seine stercke den Sudwind.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
631, 3892
(
Magdeb.
1608
):
JCh
[die Königin der Wassergeister]
hab auch nach Matthias Tag / | [...] | Ein solch dauwettr vnd regn erregt / | Als selten ist zuvor geschehen.
Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
,
1466
):
wir [...] bekennen [...] nochdeme unnde als in unnsernn landen [...] vaste vil bergkwergk unnde gruben erregt unnd uffbracht, die dann [...] durch unnordenliche arbeyt [...] nicht so volkomelich gefurdert unde gebuwet werden, sam wol not were.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
ob wir schon zimlich bald fortgefaren / waren doch die Wind einander vngleich / dann sich ainer bald vmb den andern erreget.
[
Abreden / verwilligungen vnnd Pacta
zwischen Ehepartnern werden schriftlich festgehalten]
wann mitler zeit sich zwytracht vnd spaltungen zwischen jnen erregten / das dann [...].
Rauwolf. a. a. O. ;
Logau. Abdank.
167, 18
.