ermuntern,
V.
1.
›jn. aufwecken, wach machen‹; ›jn. / sich beleben, erfrischen‹; refl.: ›erwachen; zu sich kommen‹;
teils bildlich und offen zu 2; zu  2, vgl. ;  23.
Bedeutungsverwandte:
 12,  1,  4,  2,  2, .
Gegensätze:
 1.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
In der selbin nachte, | dô er nâch dem gebete | sîn rû genumin hête | und sich darnâch irmundirte, | er vûlte, des in wundirte, | sîn har.
Luther, WA (
1529
):
Daruͤmb mus Gottes Gebot und Worte komen, uns ermuntern, erwecken und warnen dir selbs zu Gut [...], das, wenns dir wolgehet, du nicht auff deine gegenwertige haben und Guͤter vertrawest.
Ebd. (
1537
):
Jch
[Johannes der Täufer]
sol aber mit diesen meinen scheuslichen geberden euch ermuntern und auffwecken, das jr mir deste vleissiger zuhoͤret, der ich zeuge von Christo.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
wie ist so menig mensch, daz ein kint waz des ewigen toͮdes und entschlafen waz den tieffen schlaf, daz daz liden hat erkicket und ermúndert in ein guͦt leben!
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Noch dem innerlichen minnekosende und göttelicheme gespreche mügent ir úch ermundern mit gemeinseme ussewendigeme gebette.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Von solcher redt gieng er halb todt und doll hinab, und als er wider ermundert [...] und wider zu im selbs kam, do dankt er [...] Gott.
2.
›jn. aufmuntern, stärken‹ (auch vom
glauben
); ›jn. anregen, zu etw. ermutigen‹; teils refl.; ütr. zu 1;
zu  2, vgl. ;  14.
Mittleres und späteres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
 8, ,  3, (V.) 6; vgl.  1,  3,  3.
Wortbildungen:
ermunterung
(dazu bdv.: vgl. ).

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
So wil nu Moses uns ermundtern, das wir den glauben rein und unverfelscht behalten.
Es solt billich Gott wie mit diesen [das Jerlich Wein und Korn wechset] also auch mit andern teglichen Mirakeln unsern Glauben ermuntern.
Ders., WA Br. (
1535
):
welche sorgfältige und gütige Frage [...] uns [der Ulmischen Kirche im Wort Diener] getrieben und ermuntert hat, daß wir mit diesem unsrem Schreiben als wahrhaftem Zeugen unsrer Redlichkeit und Ehrerbietung gegen dir erklären, was vor uns auch bezeugt haben [...] Brüder zu Straßburg.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
57, 23
(
um 1571
, Hs.
1615
):
ich beger allein [...] zu betrachten, die Thaille deß Menschen vnd zuerkhenen die Krafft vnd wirckhung deßselben, auf das andere neben mir Ermuntert vnd Erweckht werden sich selber hinfiero vleissßiger zuerkhennen.
Ebd.
162, 8
(
Magdeb.
1615
):
Sie [Buͤcher] werden aber geschrieben zum Zeugnuß / Anweisung / Vnterrichtung / Einfuͤhrung / Ja zuerweckung / Erinnerung / Ermunderung oder Memorial.
Gille u. a., M. Beheim
104, 476
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
da schiket man funff hundert | [...] | in ain stat, haisset Ternawe. | das stat volk waz ermundert, | Und slug dreu hundert nider.
Dietrich. Summaria
28r, 41
(
Nürnb.
1578
):
Auff das in allem gebet wir daran [spruch] gedechten / vnnd vns zum beten ermunderten / vnd embsiger beteten.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Ich muß bekennen, das auff solches einreden des Alten ich mein Gemüth ermundert [...] hatte.
Maaler (
Zürich
1561
):
Sich selbs Ermunteren / vnd hurtig vnnd fruͦtig zelosen machen.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
24, 1
;
Vgl. ferner s. v.  2.